Veröffentlicht am 27.04.2022 00:00

Musik statt Zank

Mit offenen Karten: Philipp Pollems und Stephanie Hamberger vom Musikschule-Vorstand und Bürgermeister Hermann Nafziger (von links) erläuterten die aktuelle Situation der Musikschule Planegg-Krailling und gaben Lösungsvorschläge für ein besseres Arbeiten. (Foto: us)
Mit offenen Karten: Philipp Pollems und Stephanie Hamberger vom Musikschule-Vorstand und Bürgermeister Hermann Nafziger (von links) erläuterten die aktuelle Situation der Musikschule Planegg-Krailling und gaben Lösungsvorschläge für ein besseres Arbeiten. (Foto: us)
Mit offenen Karten: Philipp Pollems und Stephanie Hamberger vom Musikschule-Vorstand und Bürgermeister Hermann Nafziger (von links) erläuterten die aktuelle Situation der Musikschule Planegg-Krailling und gaben Lösungsvorschläge für ein besseres Arbeiten. (Foto: us)
Mit offenen Karten: Philipp Pollems und Stephanie Hamberger vom Musikschule-Vorstand und Bürgermeister Hermann Nafziger (von links) erläuterten die aktuelle Situation der Musikschule Planegg-Krailling und gaben Lösungsvorschläge für ein besseres Arbeiten. (Foto: us)
Mit offenen Karten: Philipp Pollems und Stephanie Hamberger vom Musikschule-Vorstand und Bürgermeister Hermann Nafziger (von links) erläuterten die aktuelle Situation der Musikschule Planegg-Krailling und gaben Lösungsvorschläge für ein besseres Arbeiten. (Foto: us)

Mit einem ungewöhnlichen Pressegespräch ist der Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger und der Vorstand der Musikschule Planegg-Krailling an die Öffentlichkeit getreten. „In den letzten Monaten kursierten viele Gerüchte um unsere Musikschule. Das hat sich in einer unguten Situation abgebildet, in der die Musikschule nur eingeschränkt arbeiten konnte und Kräfte unnötig gebunden worden sind“, sagte er und versicherte, auch gleichzeitig für seinen Kraillinger Amtskollegen zu sprechen.

Die Musikschul-Vorstände Stephanie Hamberger (zweite Vorsitzende) und Philipp Pollems (Schriftführer) bekräftigten seine Worte. „Es wurde sich eher mit Partikularinteressen einzelner Personen beschäftigt als mit dem eigentlichen Ziel der Musikschule“, meinte Pollems. Und Hamberger ergänzte: „Trotzdem ist es uns gelungen, vier neue Stellen zu besetzen, unter anderem die des Schulleiters.“

Stimmrecht mit Pattsituation

Das sei nicht einfach gewesen, weil der Betriebsrat bestehend aus drei Lehrerinnen ein erweitertes Mitspracherecht bei den Einstellungen erwirken wollte. „Wir mussten viel Zeit und Geld aufwenden und vor Gericht klären, dass dies nicht haltbar ist“, so Pollems. In Folge dessen entstand das Gerücht, dass der Vorstand mit unlauteren Mitteln agiere.

Die 126 Mitglieder des Musikschulvereins haben zwar alle ein Stimmrecht. „Aber wenn zur Versammlung nur die 30 Lehrer da sind, können diese gegen den Vorstand und quasi gegen ihren Arbeitgeber stimmen“, erklärte Hamberger weiter. Auch das führe zur Handlungsunfähigkeit des Vorstands mit seinen vier Mitgliedern aus den beiden Gemeinderäten sowie drei gewählten Vorständen.

Thomas Roy: Neuwahl hintenrum?

In den vergangenen Wochen erhielten die Vereinsmitglieder Schreiben, worin um Unterstützung zur Sonder-Neuwahl gebeten wurde. Der Unterzeichner war Thomas Roy, langjähriger Gemeinderat und Musikschulvorstand sowie verurteilter Anwalt in Betrugssachen, der nach etwas mehr als fünf Jahren wieder in der Gemeinde ansässig ist. „Auch ich habe einen solchen Brief bekommen, in dem Herr Roy mich um Unterstützung bat“, erklärte Nafziger.

Nach Prüfung aller Umstände sei Nafziger und Haux zu dem Punkt gekommen, dass an den Gerüchten nichts dran sei. „Aber wir haben auch bemerkt, dass der Vorstand handlungsunfähig ist, dass der Schulleiter in seiner tollen Arbeit behindert wird und dass die Stimmung einfach nicht gut ist. Wir wollen keine Musikschule mit Querelen!“

Gemeinden mit ungewöhnlichen Maßnahmen

Nun finanzieren die Gemeinden fast vollständig die Schule (Planegg: 254.000 Euro, Krailling 173.000 Euro). „Der Finanzierungsanteil muss sich auch in der Entscheidungsgewalt widerspiegeln“, so Nafziger und erklärte das momentane, vollständige Einfrieren dieser Zuschüsse mit einstimmiger Unterstützung aus den Gemeinderäten. „Das ist unser Hebel!“, so Nafziger und erklärte, damit eine Satzungsänderung zu erwirken.

Die neue Satzung soll ein neues Stimmrecht und einen veränderten Vorstand vorsehen. Mitglieder können demnach nicht mehr abstimmen, „sie werden Fördermitglieder sein“, so Hamberger. „Stimmrecht haben nur noch die Vorstandsmitglieder, nämlich drei bis fünf Vorstände aus den Gemeinden und drei Gewählte.“

„Diese Überlegungen waren kein Fest für uns, das kann ich versichern. Aber anders kommen wir aus dem Geschehen nicht heraus. Unsere Musikschule ist so eine tolle Sache und so wichtig für unsere Gemeinden. Das wollen wir erhalten und dafür sorgen, dass sie auf stabilen Fundamenten steht und konkurrenzfähig mit anderen Musikschulen bleibt.“

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