„Mir würde hier noch sehr viel mehr einfallen, was man realisieren könnte“, meinte Altbürgermeister Dieter Hager mit Hinblick auf die nun gerade wieder neu belebte Ortsmitte Kraillings. Zeit seiner Amtszeit hatte er sich für diese Nutzbarmachung des Geländes an der Linner-Mühle mit Gemeindebibliothek und einem öffentlichen Park eingesetzt.
„Vor sieben, acht Jahren wäre diese heutige Nutzung nicht denkbar gewesen“, erklärte er. Besonders der Grundstückszukauf der Gemeinde an Nachbargrundstücken habe sich gelohnt, um das neueröffnete Gebäude mit der Gemeindebibliothek und dem großen Wohnbereich großzügig gestalten zu können. „Kaum vorzustellen, wenn da wieder nur eine Zahnarztpraxis eingezogen wäre!“
Schließlich sei früher hier schon der Ortsmittelpunkt von Krailling gewesen. „Jetzt wird es jedem bewusst, wie wichtig solche öffentlichen Räume für den Ort sind“, betonte Hager.
Viel Lob kam auch von Bürgermeisterin Christine Borst. „Ich bin stolz, dass wir jetzt einen kulturellen Mittelpunkt in Krailling haben“, sagte sie in ihrer Ansprache. Die Bibliothek und das Außengelände seien unverwechselbar und prägten den Ort nachhaltig. Besonders gelungen auch der unverstellte Blick auf das Würmgelände, die Linner-Mühle und den freigelegten Schlosskeller des Kraillinger Hofmarkschlosses.
Sie dankte dem Bauherren Dieter Dussmann sowie der Gemeindeverwaltung: „In Bauplan und Budget sind wir im Plan geblieben.“ Insgesamt 2,3 Millionen Euro gab Krailling für die Bibliothek, die Tiefgarage, die Mühlenrenovierung und das Sichtbarmachen der alten Schlossmauern aus.
Auch Dussmann konstatierte: „Heute ist ein schöner Tag für Krailling.“ Durch die reibungslose Zusammenarbeit mit der Gemeinde und die konstruktiven Diskussionen sei der Schulterschluss zwischen Architektur und Natur beim Bau möglich geworden. „Uns war es immer wichtig, die Naturschönheit des Würmufers unberührt zu lassen und den Blick darauf frei zu geben“, erklärte er.
Mit großem Applaus bedachten die vielen Kraillinger die Bauakteure und zeigten sich durch einen nicht enden wollenden Besichtigungsstrom an den neuen Ortssehenswürdigkeiten aufgeschlossen und neugierig. Besonders Gustl Linner und seine vier Müllerkollegen von der Bayrischen Müllerinnung hatten viel zu tun, die Mühle bis in alle Einzelheiten zu erklären.
Zu Ehren des Tages öffnete Gustl Linner den Mühlhof und die Würminsel für den kulinarischen Teil des Eröffnungsfestes.