Veröffentlicht am 09.02.2021 08:17

Der Umwelt zuliebe: Kochen ohne Lebensmittelverschwendung

Laut Verbraucherzentrale ergibt das 75 Kilogramm pro Person. Dieser verschwenderische Umgang mit Nahrung belastet die Umwelt und trägt zum Klimawandel bei. Im Rahmen der Klimaziele ruft die Bundesregierung zu einem bewussteren Umgang mit Nahrungsmitteln auf. Dazu gehört die Minimierung von Lebensmittelabfällen beim Kochen.

Wie Nahrungsmittelabfall in der Küche entsteht

Nahrungsmittelverschwendung ist mit den deutschen Klimazielen unvereinbar . Allein in bayrischen Großküchen könnten der Umwelt zuliebe jährlich mehr als 150.000 Tonnen Lebensmittel vor der Tonne bewahrt werden. Auch in Münchner Privathaushalten fallen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. Abgelaufene Nahrungsmittel sind das eine. Doch auch weniger offensichtlicher Lebensmittelmüll entsteht Tag für Tag in der Küche. So vor allem beim Kochen. In vielen Fällen sind zu große Portionen der Grund. Laut einer forsa-Studie im Auftrag der RaboDirect entsorgt fast ein Drittel aller Deutschen regelmäßig Essen, das zu viel gekocht wurde. Davon abgesehen werden Zutaten beim Kochvorgang oft nicht vollständig verwertet oder zuvor in übermäßiger Menge gekauft. Mit einfachen Verhaltensänderungen ließe sich das verhindern.

So vermeidet man beim Kochen unnötigen Lebensmittelmüll

Wer beim Kochen Nahrungsmittelabfälle reduzieren will, hat dazu viele Möglichkeiten. Bei der richtigen Rezeptwahl fängt es an. Weiter geht es mit dem Kauf der Zutaten und einer angemessenen Verarbeitung.

  • Als Einzelperson lieber keine Gerichte kochen, deren Zutaten nur in großer Menge erhältlich sind.
  • Wochenkochplan auf der Basis gemeinsamer Ingredienzien erstellen.
  • Frische Zutaten möglichst kurzfristig besorgen oder in genauer Abstimmung auf das ausgewählte Rezept bestellen.
  • Obst und Gemüse im Idealfall ungeschält verwerten.
  • Druckstellen und andere Schönheitsfehler bei der Verarbeitung nicht entfernen.
  • Zu fette Fleischteile nicht wegwerfen, sondern weggeschnittene Stellen als Bratfett verwenden.
  • Reste einfrieren.
  • Übriggebliebene Zutaten bei fehlendem Eigenbedarf per Food Sharing einem Verwendungszweck zuführen.

Verarbeitungstipp Nose To Tail – Lebensmittel verarbeitet man am besten ganzheitlich. Oft ist nicht nur das Hauptteil von Gemüse oder Obst essbar. Auch aus Wurzeln, Schalen und Blättern kann man in vielen Fällen Gerichte zubereiten. Vom Radieschenblattsalat bis hin zu Kuchen mit Bananenschalen ist einiges denkbar. Das gilt auch für tierische Lebensmittel. Braucht man nur das Eiweiß für ein bestimmtes Rezept, brät man das Eigelb gesondert an. Am nächsten Tag kann man es zum Beispiel für ein Nudelgericht verwenden. Wer ein Brathähnchen zubereitet, nimmt es am besten selber aus. Die Innereien lassen sich so zu einem Extra-Gericht verarbeiten.

Wieso die Reduktion von Nahrungsabfall beim Kochen wichtig ist

Die Produktion jeder Lebensmittelart ist mit Umweltbelastungen verbunden. Von Pestiziden bis hin zu Energieverschwendung oder landwirtschaftlicher Rodung. Tierische Erzeugnisse richten besonders viel Schaden an. So unter anderem in Form von Rodungen, die zum Anbau von Futtermitteln erforderlich sind. Auch Obst und Gemüse tragen beispielsweise durch transportbedingtes CO2 zum Klimawandel bei. Bei der Verarbeitung der jeweiligen Nahrungsmittel geht es weiter: Allein beim Verpacken wird jede Menge Energie verbraucht. Je weniger Nahrung produziert werden muss, desto geringer die Gesamtumweltbelastung. Allein die Deutschen könnten mit umweltfreundlicher Ernährung 40 Millionen Tonnen CO2 einsparen und etliche Rodungen verhindern. Trotzdem wandert in deutschen Haushalten laut der Welthungerhilfe noch immer ein Drittel des Wocheneinkaufs in die Tonne. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie jeden Tag Lebensmittel verschwenden. Speziell beim Kochen gibt es einiges Einsparpotenzial.

Abschlusstipp klimabewusste Ernährung – umweltfreundlich zu essen, bedeutet nicht nur die Minimierung von Lebensmittelabfall. Bei der Auswahl der Zutaten bevorzugt man am besten saisonal regionale Nahrungsmittel aus biologischem Anbau. Je frischer, desto besser. So schadet man der Umwelt vergleichsweise wenig. Tierische Produkte und Fisch hingegen kauft man idealerweise nur selten. Dasselbe gilt, was stark verarbeitete Lebensmittel und Nahrungsmittel mit langen Transportwegen betrifft.

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