Italien hat in den vergangenen Jahrtausenden eine bewegte Geschichte erlebt. Spuren der Etrusker, Griechen und Römer sind auch heute noch sichtbar. Und ziehen jedes Jahr auch Münchener in ihren Bann. Wer das historische Italien kennenlernen will, muss unbedingt nach Rom. Wer hat aber behauptet, dass es direkt dahin gehen muss? Italien ist ein Land der Gegensätze. Im Norden die Alpen mit schneebedeckten Gipfeln und im Süden Sizilien, von dem aus Afrika fast schon greifbar scheint. Diese besonderen Gegensätze schlagen sich in der Küche des Landes nieder. Wo der Wille da ist, sich auf eine Entdeckungsreise einzulassen, wird in Italien viel Neues kennengelernt. Denn Zwischen Brenner und Gela gibt es auch kulinarisch Spektakuläres zu entdecken .
Münchener, die sich auf eine kulinarische Reise durch Italien begeben wollen, starten mit großer Wahrscheinlichkeit in Südtirol. Bozen und Brixen sind nur zwei bekannte Städte der Region. Neben der malerischen Landschaft, die vielen Münchenern wahrscheinlich bekannt vorkommen wird, hat Südtirol auch für Feinschmecker etwas zu bieten.
Südtiroler Wein wird in verschiedenen Weinbaugebieten angebaut – wie:
Aus Weinsorten wie Vernatsch, Merlot oder Blauburgunder zaubern die Winzer der Region einige erlesene Tropfen, die inzwischen auch international sehr bekannt geworden sind. Wein ist aber nicht die einzige Spezialität.
Berühmt ist Südtirol als Anbaugebiet beispielsweise für Äpfel. Und auch Südtiroler Speck gehört zu den Spezialitäten, die bei einer kulinarischen Reise durch Italien und die Region unbedingt probiert werden sollten. Es handelt sich hierbei um ein Produkt, das über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist und sogar die Bezeichnung „geschützte geografische Angabe“ tragen darf.
Übrigens: In Südtirol gibt es eine ganz besondere Spezialität – Südtiroler Zelten . Hierbei handelt es sich um ein im Spätherbst gebackenes Früchtebrot, das gern zu Weihnachten gegessen wird. Verarbeitet sind hier unter anderem Feigen, kandierte Früchte und verschiedene Nüsse.
Von Südtirol geht es über:
direkt ins Herz des nächsten Reiseziels – die Toskana. Florenz ist aufgrund seiner Größe und Geschichte sicher das Zentrum der Region. Und über die Landesgrenzen Italiens hinaus bekannt. Die Toskana hat das Bild von der Kulinarik Italiens wesentlich geprägt. Und dies vor allem auch abseits der Städte.
Durch die Lage an der Westküste Italiens genießt die Toskana besondere klimatische Bedingungen. Voraussetzungen, die sich im Glas widerspiegeln, wenn ein kräftiger Rotwein wie ein Edelstein zu funkeln beginnt. Denn für Rotweine ist die Toskana bekannt geworden. Angebaut werden die Tropfen unter anderem in:
Auch die Maremma bringt schon seit langem immer wieder echte Spitzentropfen hervor , die für sich allein schon eine Reise wert sind.
Inzwischen entdecken einige der Winzer aus der Toskana allerdings auch das Potenzial ihrer Böden für Weißwein. Das Ergebnis sind teils sehr fruchtige Weine, teils sehr frische Weine, die perfekt in den Frühsommer passen.
Die Toskana nur auf Wein zu reduzieren, würde der kulinarischen Vielfalt allerdings nicht gerecht werden. Im Gegenteil: Der Landstrich hat nicht nur eine facettenreiche Landschaft zu bieten, in der sich herrlich entspannen lässt. Bekannt ist die Toskana unter anderem für Suppen wie die Acquacotta oder Zuppa di ricotta. Und natürlich sollte auch das Bistecca alla fiorentina einmal probiert werden. Tipp: Wer schon einmal in der Region ist, darf gerne auch den Peposo probieren. Hierbei handelt es sich um einen Schmortopf aus Rindfleisch, der sehr einfach in der Zubereitung ist – aber trotzdem herrlich schmeckt.
Übrigens: Die Toskana hat ihre eigene Variante des Pecorino-Käse, welche eine geschützte Herkunftsbezeichnung ist.
Von Florenz aus geht es direkt über Orvieto oder entlang der Küstenstraße nach Rom. Italiens Hauptstadt ist das kulturelle Zentrum und mit dem Vatikan auch Zentrum der katholischen Kirche. Natürlich treffen in der italienischen Hauptstadt auch alle Einflüsse der verschiedenen Regionalküchen aufeinander.
Wer Rom nicht nur vom Blickwinkel der Geschichte und Sehenswürdigkeiten erleben will, sollte sich auch abseits der Touristengruppen bewegen. Gerade in den kleinen Gassen und Seitenstraßen gibt es viele Cafés zu entdecken.
Und vielleicht landet der eine oder andere Entdecker auch im Testaccio . Das Viertel existiert in seiner heutigen Form sein den 1920er Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte das Viertel noch zum Stadtteil Ripa. Der Name leitet sich übrigens vom Monte Testaccio ab. Der Hügel ist nicht natürlich entstanden. Über eine Fläche von 1 Kilometer Umfang türmen sich Scherben antiker Gefäße über mehrere Dutzend Meter auf.
Das Testaccio ist in den letzten Jahren zu einem echten Insider-Tipp geworden, wenn es um die kulinarische Vielfalt der Hauptstadt Rom geht. Anteil haben daran unter anderem das:
Wer Rom auf seine ganz eigene Art entdecken will, sollte auch den neuen Markt des Viertels besuchen. Hier lassen sich Leckereien und beste Zutaten entdecken.
Wer Rom gesehen hat, kennt Italien. Diese Aussage trifft ganz sicher nicht zu. Frankreich gilt vielleicht als die Nation der hohen Kochschule. Geht es um Kochtradition, kann Italien genauso mithalten.
Zu den bekannten Gerichten Italiens gehört die Pizza. In ihrer klassischen Variante mit Tomatensauce und Käse wird sie in der Entstehung der Stadt Neapel zugeschrieben. Allerdings dürften einige Einflüsse, welche die Pizza haben entstehen lassen, deutlich älter sein. Mittlerweile ist das Gericht mit Auswanderern in fast der gesamten Welt angekommen. Echte Pizza hat – frisch aus dem Steinofen serviert – aber immer noch ihren ganz eigenen Geschmack.
Bekannte Pizzavariationen:
Ein weiterer Klassiker der italienischen Küche ist Pasta. Entstanden sind die ersten Pastagerichte wahrscheinlich schon in der Antike – allerdings nicht unter dem Namen Paste. Schriftlich werden Nudelgerichte im 12. Jahrhundert erwähnt.
Dass Italien als Land der Nudel gilt, hat natürlich seinen Grund. So wie es in Deutschland ganz unterschiedliche Wurstspezialitäten gibt, ist die Liste der verschiedenen Pastasorten lang. Diese lassen sich nicht unbedingt einer Region zuordnen, sondern werden eher nach Form unterschieden.
Pizza, Salate oder Nudeln und Fleischgerichte – Italiens Küche kann sehr abwechslungsreich sein. Eine Aussage, die sich auch auf Desserts bezieht. Einige Nachspeisen sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden, während andere immer noch echte Insidertipps sind.
Kolosseum, der Vatikan mit dem Petersdom oder Venedig – so kennen viele Italien. Warum das Land nicht mal von einer etwas anderen Seite entdecken? Gerade kulinarisch steht Italien mitunter etwas im Schatten der französischen Küche. Dabei hat der „Stiefel“ mindestens genauso viel zu bieten. Wer sich die Mühe macht und Italiens Küche mit offenen Augen begegnet, wird viele Gerichte entdecken, die er vielleicht ähnlich schon in Deutschland gesehen – in deren Heimat aber völlig neu interpretiert gegessen hat. Und es wird wahrscheinlich viele Gerichte geben, die auch der Pizza- und Pasta-Liebhaber aus Deutschland noch nicht kennt.