Zum Jahresbeginn hatte die Interkulturelle Akademie ihre Arbeit aufgenommen. Nun wurden die Räume der Akademie und von Beruf und Bildung, einer Tochtergesellschaft der Inneren Mission München, in der Landsberger Str. 6 offiziell eingeweiht. Günther Bauer, Geschäftsführer der Inneren Mission, wünschte, dass in den Räumen, die zentral im Herzen der Stadt liegen, ein „lebhaftes Ein- und Ausgehen und Lernen“ stattfinden möge.
Lobende Worte für die Arbeit der Inneren Mission fand Franz Maget, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag: Es sei erstaunlich, wie das Sozialunternehmen „immer wieder Antworten auf die neuen Herausforderungen einer multikulturellen Gesellschaft findet“. Die neue Akademie biete ein „empowerment“, das Menschen dazu befähige, „ihren Mann und ihre Frau in der Gesellschaft zu stehen“. Diakon Dietmar Frey vom Dekanat München überbrachte als Gastgeschenk Postkarten „nach Anderland“. Darauf finden sich Aufforderungen wie „Wechseln Sie doch mal die Perspektive!“ Dietmar Frey: „Ich bin gespannt, welche Perspektiven Sie entdecken.“
Klaus Feist, Leiter der Interkulturellen Akademie, knüpfte direkt an diese Aufforderung an: „Wir haben die Perspektive geändert.“ Denn längst gebe es nicht nur in den Migrationsdiensten, sondern in allen Bereichen diakonischer Arbeit Klienten mit Migrationshintergrund: in der Jugendhilfe, bei den Pflegediensten oder in der Gefährdeten-Hilfe. Die Akademie sei „Dienstleister“ für andere Träger, indem sie interkulturelles Fachwissen anderen Abteilungen und Einrichtungen zur Verfügung stelle. Dazu biete sie Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, öffentliche Diskussionsforen, Tagungen und Seminare an. Darüber hinaus wolle man künftige andere Träger auch in die Entwicklung der Angebote einbeziehen, um die soziale Arbeit besser zu gestalten. Klaus Feist: „Wir wollen nicht über andere reden, sondern mit ihnen.“
Manuela Eichermüller, Dienstellenleiterin der Beruf und Bildung, stellte die Angebote der jüngsten Tochtergesellschaft der Inneren Mission vor: Aktuell laufe das Projekt „Kompass“ an, das Schülerinnen und Schülern privater griechischer Schulen berufliche Orientierung und Beratung biete. AFAN (Arbeit und Fähigkeiten von allen sind nützlich) fördere die berufliche Qualifizierung von Bleibe-Berechtigten und Flüchtlingen mit Zugang zum Arbeitsmarkt.
„Karla Start Basis“ eröffne Frauen in schwierigen Lebensverhältnissen neue berufliche Perspektiven. In Kooperation mit den Stadtwerken laufe die Energieberatung für Haushalte mit geringen Einkommen. „Licence to learn“ biete in Zusammenarbeit mit der Kfz- und Zweirad-Werkstatt A24 berufliche Qualifizierung für Flüchtlinge bis 25 Jahre. „Wir helfen Menschen und knüpfen Netze“, fasste Manuela Eichermüller mit Blick auf das Motto der Inneren Mission im jetzigen 125. Jubiläumsjahr zusammen. Weitere Informationen unter Tel. 540456-111/113.