Neue Wege für Mädchen

Die Biologin Kerstin Zarniko von der Firma Emergent isolierte mit den Mädchen Luise und Denise (v.l.) die DNA von Bakterien. Luise schwärmte: „Toll, das will ich später auch machen.“ (Foto: US)
Die Biologin Kerstin Zarniko von der Firma Emergent isolierte mit den Mädchen Luise und Denise (v.l.) die DNA von Bakterien. Luise schwärmte: „Toll, das will ich später auch machen.“ (Foto: US)
Die Biologin Kerstin Zarniko von der Firma Emergent isolierte mit den Mädchen Luise und Denise (v.l.) die DNA von Bakterien. Luise schwärmte: „Toll, das will ich später auch machen.“ (Foto: US)
Die Biologin Kerstin Zarniko von der Firma Emergent isolierte mit den Mädchen Luise und Denise (v.l.) die DNA von Bakterien. Luise schwärmte: „Toll, das will ich später auch machen.“ (Foto: US)
Die Biologin Kerstin Zarniko von der Firma Emergent isolierte mit den Mädchen Luise und Denise (v.l.) die DNA von Bakterien. Luise schwärmte: „Toll, das will ich später auch machen.“ (Foto: US)

Am vergangenen Donnerstag waren insgesamt 63 Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren zu Gast im Martinsrieder Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie GmbH (IZB) und konnten Biotech-Luft schnuppern. Bereits zum dritten Mal beteiligte sich das IZB am bundesweiten Girls Day, diesmal mit einer internen Rekordbeteiligung von neun Firmen. Zum Beispiel gab 4SC einen Einblick in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente, Emergent demonstrierte Arbeitsschritte zur gentechnischen Herstellung von Impfstoffen, Menlosystems offerierte den „Laser als Drogenfahnder” und bei Proteros konnten die Mädchen erforschen, wie sich Proteine beim Röntgen verhalten. „Die Firmen richten sich jedes Mal toll auf die Mädchen ein und stellen für den Tag Fachleute zu deren Betreuung ab“, lobte Nathalie Schröder vom IZB-Marketing.

Mit Vorurteilen aufräumen

Während zum ersten IZB Girls Day im Jahr 2007 20 Mädchen von zwei Biotech-Firmen betreut wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 40 Mädchen und fünf teilnehmende Firmen auf IZB-Seite. „Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch an unseren Firmen“, erklärte Schröder. Maximal 60 Plätze konnten vergeben werden. „Und die waren ruckzuck weg.“

Das Novum in diesem Jahr war die Aktion „Neue Wege für Jungs“, bei der in typisch weibliche, nämlich soziale Berufe hineingeschnuppert werden konnte. Das IZB stellte dafür die Kindertagesstätte bioKids zur Verfügung.

„Ich finde es bemerkenswert, dass sich zwei Jungen gemeldet haben. Ich denke, das ist der richtige Weg, beiden Geschlechtern alle Berufsfelder nahe zu bringen, damit sie nach Begabung und Neigung und nicht nach Geschlecht ihre Berufswahl treffen“, sagte Bürgermeisterin Annemarie Detsch in ihrer kurzen Ansprache.

Frauen fördern

„Ich bin dankbar, dass Dr. Zobel vom IZB sich solcher Veranstaltungen annimmt und seine Firmen hierfür auch Personal zur Verfügung stellen“, meinte sie weiter. Der erste Schritt auf neues Terrain sei schließlich die Information. Zwar könne das IZB erfreuliche 50 Prozent Frauenanteil melden, aber in den Führungsetagen bestehe immer noch Nachholbedarf, kritisierte sie.

IZB-Geschäftsführer Peter Hanns Zobel verwies darauf, dass sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für „typisch weibliche” Berufsfelder oder Studienfächer entscheiden. Um dem vorzubauen, würde es auch im nächsten Jahr einen Girls Day im IZB geben.

Das Martinsrieder Unternehmen setze sich im Übrigen nicht nur für seine weiblichen Fachkräfte ein. Nach derzeitigem Planungsstand eröffnet die „Chemieschule Dr. Erwin Elhardt“ (CEM) zum September 2010 eine Zweigstelle im neuen Gebäude West II. „Vielleicht“, meinte Zobel abschließend, „werde ich ja einige von Ihnen im nächsten September als Schülerinnen der CEM wiedersehen.“

north