TSV 1860: Meisterfeier verschoben

Zurück im Team: Timo Gebhart. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Das Regionalliga-Derby zwischen dem FC Bayern II und dem TSV 1860 München brachte noch nicht den fehlenden Punkt für die Löwen zur Regionalliga-Meisterschaft. Der Zweitplatzierte besiegte den Tabellenführer vor 12.500 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 3:1 (2:0). Erstmals seit einem Dreivierteljahr Verletzungspause stand Timo Gebhart wieder im Kader der Giesinger.

Man sei in der ersten Halbzeit viel zu halbherzig zu Werke gegangen, kritisierte Trainer Daniel Bierofka. Deshalb habe man das Spiel verloren. Kwasi Wriedt (19. Min.) und Raphael Obermair (44. Min.) hatten für die Roten getroffen. Kurz nach Wiederanpfiff lag der Ball von Sascha Mölders getreten im Netz, doch das Schiedsrichtergespann um Steffen Brütting entschied auf Abseits – eine Fehlentscheidung. Den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte Daniel Wein mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze (65. Min.). Eine Viertelstunde vor Spielschluss kam Timo Gebhart für Simon Seferings auf das Spielfeld, um Wettkampfpraxis zu sammeln.

Die Gastgeber standen in der Schlussphase defensiv sicher und nahmen durch viele kleine Fouls immer wieder geschickt Tempo aus dem Spiel. Als die Sechzger alles nach vorne warfen, konterten die Bayern zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Franck Evina passte auf Derrick Köhn, der Löwen-Schlussmann Marco Hiller zum 3:1 überwand (88. Min.). Innenverteidiger Jan Mauersberger räumte ein, man habe das Spiel zu Recht verloren. »Jetzt müssen wir in Pipinsried punkten. Ich bin tausendprozentig davon überzeugt, dass wir Meister werden.«

Die Auslosung der Aufstiegsspiele zur Dritten Liga am Freitagabend ergab, dass der Bayerische Meister auf den bereits feststehenden Meister aus der Südwest-Staffel, den 1. FC Saarbrücken, trifft. Im Hinspiel am Donnerstag, den 24. Mai, würden die Löwen zunächst auswärts im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen antreten. Das Rückspiel fände am Sonntag, den 27. Mai, in Giesing statt.

Die Mannschaft aus Saarbrücken sei mit einem weit höheren Budget zusammengestellt worden als es dem TSV 1860 München im Sommer zur Verfügung gestanden habe, glaubt Günther Gorenzel, der Sportlicher Leiter der Löwen. »Der Kader verfügt über eine hohe individuelle Qualität und ist mit Zweit- und Drittligaerfahrenen Spielern bestückt. Aber wir werden Mittel und Wege finden, um diese individuelle Qualität im Kollektiv zu entschärfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Spiele offen gestalten. Wir haben eine 50:50-Chance.«

Ab der kommenden Saison steigen nach der Aufstiegsreform durch den DFB vier Mannschaften aus den fünf Regionalligen auf. Der Meister aus der Südwest-, der Nordost- und der West-Staffel springt direkt in die Dritte Liga. Die Meister der Regionalligen Nord und Bayern ermitteln im Europapokal-Modus mit Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger. Ein Jahr später stellen dann neben der Regionalliga Südwest auch der Norden und die Bayern-Staffel einen direkten Aufsteiger, während die Meister aus Nordost und West gegeneinander antreten müssen.

(as)

Artikel vom 29.04.2018
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