Sammler, Stifter, Visionär

Lehel · Der Münchner Krippensammler Max Schmederer

Max Schmederer vor 1900 mit einer Auswahl Krippenfiguren und -architekturen. 	Foto: Bayer. Nationalmuseum München

Max Schmederer vor 1900 mit einer Auswahl Krippenfiguren und -architekturen. Foto: Bayer. Nationalmuseum München

Lehel · Der Münchner Bankier Max Schmederer stiftete dem Bayerischen Nationalmuseum zwischen 1892 und 1911 seine einzigartige Krippensammlung – Grundlage der heute künstlerisch wertvollsten und in dieser Qualität umfangreichsten Krippensammlung der Welt.

Adventsmärkte – Weihnachtsmärkte – Christkindlmärkte

Sein 100. Todestag gibt Anlass, das Wirken und die Bedeutung des Sammlers für die Wiederentdeckung der historischen Krippenkunst um 1900 neu zu bewerten. Das Bayerische Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße 3 zeigt nun die Ausstellung »Der Herr der Krippen. Max Schmederer. Sammler, Stifter, Visionär« (bis 4. März 2018, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr, Montag geschlossen). Im Mittelpunkt der Studioausstellung, die innerhalb der Dauerausstellung der Krippensammlung präsentiert wird, stehen Schmederers Sammelstrategie und die Leistungen als Intendant und Regisseur von Krippeninszenierungen. Auch biografische Aspekte sowie die Würdigung in der internationalen Presse werden thematisiert. Eine Führung mit Dr. Sybe Wartena findet am 17. Dezember, 11 Uhr, statt.

Der Münchner Bankier Max Schmederer (1854-1917) war der weltweit bedeutendste Sammler kostbarer historischer Krippen. Mit sicherem Kennerblick erwarb er die besten Figuren der reichen Krippentradition des 18. und 19. Jahrhunderts aus Bayern und dem Alpenraum. Auf Reisen nach Süditalien sicherte er sich im Kunsthandel konsequent Meisterwerke des neapolitanischen und sizilianischen Barock.

Grundstein für die Krippensammlung des Nationalmuseums

In seinem herrschaftlichen Haus in der Neuhauserstraße, später in der Brienner Straße, schuf er für jedes Figurenensemble eine kongeniale Szenerie. Über 6000 Besucher folgten jährlich seiner Einladung, die in den Privaträumen ausgestellten Krippen zu bestaunen. Seine Sammlung umfasste 1893 schon weit über 2000 Figuren, Tiere, Zubehörteile und Bauwerke. Um ihren Fortbestand dauerhaft zu sichern, bot er sie als Schenkung dem Bayerischen Nationalmuseum an. Unter der Regie Max Schmederers wurden im Jahr 1900 die bis ins kleinste technische Detail geplanten Szenerien gebaut und eingerichtet. Sein künstlerisches Konzept prägt bis heute die Dauerausstellung der Krippensammlung, die zu den Hauptattraktionen des Bayerischen Nationalmuseums zählt.

Beeindruckende Relikte von Architekturkulissen, die seit Jahrzehnten im Depot schlummerten und Beispiele aus seiner reichen Vorlagensammlung vermitteln nun in der Schau, was hinter den faszinierenden Szenerien steckt. Ein Einblick in die Arbeit der Restaurierungsabteilung lässt die Verantwortung ahnen, die das Museum für die wertvolle Sammlung trägt.

Artikel vom 28.11.2017
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