Erstes Konzert unter neuer Leitung

Der Chor besteht aus rund 40 Sängerinnen und Sängern und fühlt sich besonders der zeitgenössischen Chormusik verpflichtet, ohne jedoch die musikalische Tradition zu vernachlässigen. Foto: VA

Maxvorstadt · Am Sonntag, 12. November, 17 Uhr, findet in St. Markus, Gabelsbergerstraße 6, unter dem Titel »sacred and profane« das erste Konzert des via-nova-Chors unter seiner neuen künstlerischen Leiterin Kerstin Behnke statt.

Karten zu 19, ermäßigt 15 Euro, gibt es über karten@via-nova-chor.de sowie an der Abendkasse. Im April 2017 hat Kerstin Behnke in der Nachfolge von Florian Helgath die Leitung des via-nova-Chors übernommen. Eines ihrer zentralen Anliegen ist es, vergessene Werke von Komponistinnen in das Konzertrepertoire aufzunehmen und ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Zahlreiche Uraufführungen und die kontinuierliche Einbeziehung von Werken aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in ihre Konzertprogramme zeugen von ihrem Einsatz für die zeitgenössische Musik.

»Sacred and profane« – diesen vom französischen Soziologen Émile Durckheim geprägten Begriff gab nicht nur Benjamin Britten seinen Vertonungen mittelalterlicher Texte als Titel, er ist auch roter Faden des Konzerts. Die vertonten Worte von Christian Lehnert, Joseph von Eichendorff, Rabbi Hillel sowie Bibelworte und eben die anonymen mittelalterlichen Dichtungen schweben in ihrer Betrachtung von Naturerscheinungen und beispielhaften Gegebenheiten zwischen meditativer, geistlicher Einkehr und direkter, profaner Emotionalität.

Aus diesem Spannungsfeld erwachsen die Kompositionen, unterstreichen, konterkarieren oder ergänzen die Sichtweise der Dichter: So intensiviert Hugo Wolfs mäandernde, ruhelose Harmonik den zehrenden Wunsch nach ewigem Frieden in Eichendorffs Schilderungen, lässt Caroline Shaw die Seele sowohl in mönchischer Ruhe als auch geradezu motorisiert gen Himmel fliegen und entlädt Frank Schwemmer die Anklagen Christian Lehnerts in affektiver Wucht.

Artikel vom 05.11.2017
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