Polizei fasst Täter / Katastrophenalarm im Klinikum

München-Ost · Acht Menschen mit Messer verletzt

München/Au · Am Samstagmorgen, 21. Oktober, griff ein zunächst unbekannter Täter aus unbekannten Gründen am Paulanerplatz und einigen anderen Orten im Münchner Osten (Quellenstraße, Auer Mühlbach, Lilienstraße, Gallmayerstraße, Schleibingerstraße, Trausnitzstraße und Ständlerstraße) wahllos Passanten mit einem Messer an.

Dabei wurden nach Angaben der Polizei München acht Personen leicht verletzt – sieben Personen mit Schnittverletzungen und eine Person durch einen Faustschlag. Sieben Opfer sind männlich und zwischen 12 und 77 Jahre alt. Dazu kommt noch eine verletzte 44-jährige Frau.

Nach umfangreichen polizeilichen Fahndungsmaßnahmen konnte am späten Vormittag ein Tatverdächtiger in der Ottobrunner Straße durch eine Zivilstreife festgenommen werden. Bei dem Mann handelt es sich um einen 33-jährigen Deutschen. Die weiteren Ermittlungen führt die Münchner Kriminalpolizei. Der Mann, der wohl an Verfolgungswahn leidet, wurde in eine psychiatrische Einrichtung untergebracht. Aktuell gebe es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, teilte die Polizei mit.

»Massenanfall von Verletzten« erwartet

Nach den ersten Meldungen über eine Messerattacke rund um den Rosenheimer Platz hatte das Universitätsklinikum rechts der Isar am Samstagmorgen um kurz vor 10 Uhr intern Katastrophenalarm ausgelöst. Mit Katastrophenalarm bereitet sich das Klinikum auf den sogenannten ManV-Fall vor, in dem ein »Massenanfall von Verletzten« erwartet wird.

Das bedeutet, dass die Mitarbeiter des Klinikums, die für solche Situationen benötigt werden, per Telefon aufgefordert werden, an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Wer einen Alarmierungsanruf erhält, gibt per Tastatur ein, wie viele Minuten er braucht, um das Klinikum zu erreichen. Das System funktioniert in Wellen: Auf Basis der Rückmeldungen in der ersten Welle kann die Einsatzleitung des Klinikums entscheiden, ob weitere Alarmierungswellen erforderlich sind.

Innerhalb von 30 Minuten waren ausreichend Ärzte und Pflegekräfte vor Ort, um fünf Notfalloperationsteams zusätzlich zu den diensthabenden Mitarbeitern zusammenzustellen. Auch Psychologen, Seelsorger und Verwaltungskräfte zur Unterstützung waren schnell eingetroffen. Vier Leichtverletzte, die in erster Linie Schnittwunden erlitten hatten, wurden im Notfallzentrum des Klinikums versorgt. Ein stationärer Aufenthalt war bei keinem jener vier Patienten erforderlich, teilte das Klinikum mit.

Artikel vom 23.10.2017
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