Spitzensport made in Haching

Volleyballer kehren in die 1. Bundesliga zurück, SpVgg in der Relegation

An die erfolgreichen Zeiten wollen die Unterhachinger Volleyballer in der neuen Saison wieder anknüpfen.	Foto: VA

An die erfolgreichen Zeiten wollen die Unterhachinger Volleyballer in der neuen Saison wieder anknüpfen. Foto: VA

Unterhaching · Sportlich gesehen kommt Unterhaching aus den Schlagzeilen gar nicht mehr heraus. Erst holt die SpVgg beim Relegationsspiel am vergangenen Sonntag die entscheidenden drei Punkte gegen den SV Elversberg (Rückspiel am Mittwoch, 31. Mai) und nun kehren auch noch die Volleyballer in die erste Bundesliga zurück.

Es hat lange gedauert, bis die Entscheidung endlich getroffen wurde, jetzt steht fest: Spitzen-Volleyball kehrt nach Unterhaching zurück. HYPO TIROL Alpenvolleys Haching heißt der neue Zusammenschluss zwischen dem österreichischen Topklub Innsbruck und dem TSV Unterhaching, der vor einigen Jahren noch unter dem Namen Generali Haching in der Champions League spielte. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt, die Heimspiele des neuen Teams, das in der deutschen Bundesliga an den Start geht, werden in Unterhaching und Innsbruck ausgetragen.

Bis 2014 hatte Generali Haching zu den absoluten Spitzenteams in Deutschland gehört, drei Pokalsiege und drei Vizemeisterschaften eingefahren, der Stammverein hatte nach die Mannschaft nach dem Ausstieg des Hauptsponsors dann aber zurückziehen müssen, um einen Neuaufbau zu starten. »Wir sind seit 2014 jedes Jahr aufgestiegen, es ist ein schöner Schritt, dass wir die 2. Liga jetzt quasi überspringen«, sagt Josef Köck aus dem Hachinger Management. Ganz stimmt das nicht.

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Denn die Alpenvolleys werden eine Wildcard für die Bundesliga erhalten (deshalb dauerte die Entscheidung so lange, die anderen Bundesligisten mussten darüber abstimmen), die Unterhachinger werden mit ihrer Zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga an den Start gehen, wohin gerade der Aufstieg geschafft wurde. »Junge Spieler können in der 2. Bundesliga Spielpraxis sammeln und gleichzeitig im Erstliga-Team mittrainieren«, erklärt Hachings ehemaliger Trainer Mihai Paduretu, »das ist eine neue Perspektive für unseren Nachwuchs.« Paduretu, aktuell Geschäftsführer der Hachinger, wird sich als einer von zwei Sportdirektoren um den Aufbau der neuen Profimannschaft kümmern.

Sein Kollege heißt Hannes Kronthaler, der Manager des Volleyballteams HYPO TIROL. Im ersten Jahr werden noch 70 Prozent der Heimspiele in Innsbruck ausgetragen, da der Großteil der Sponsoren aus Österreich stammt, ab dem zweiten Jahr soll dann jedes zweite Heimspiel in Unterhaching steigen. Sportlich heißt es erst einmal »nicht nach den Sternen zu greifen, sondern auf dem Boden zu bleiben. Wir wollen erstmal Fünfter werden und dann in der zweiten Saison höher hinaus«, gibt Köck den Weg vor. Für das zweite Jahr wird eine Budget-Erhöhung angepeilt, dann soll auch mit mehr Zeit auf dem Transfermarkt agiert werden können.

Das Profiteam wird von einer GmbH geleitet. Die Verhältnisse stehen da zwar 76 zu 24 zugunsten der Österreicher, entschieden werden müsse aber alles nach gemeinsamer Absprache, heißt es aus Haching. Beide Stammvereine bleiben eigenständig, so bietet der TSV Unterhaching weiterhin auch Amateur- und Nachwuchssport an. Aus der Hachinger U20 sollen auch Spieler in den Bundesliga-Kader integriert werden. Dass das Konstrukt funktioniert, da sind sich die Verantwortlichen sicher: »Wir stehen seit Jahren im Austausch mit den Innsbrucker Machern, wir sind auf einer Wellenlänge«, sagt Köck.

Die Innsbrucker sind zehnfacher österreichischer Meister und regelmäßiger Champions-League-Teilnehmer, in der heimischen Liga konnten sie Spielern aber kaum noch Perspektiven bieten. Die Königsklasse ist mittelfristig aber das Ziel der Alpenvolleys. Die Teilnahme würde schließlich auch weitere Heimspiele in Unterhaching bedeuten. Jan Lüdeke

Artikel vom 31.05.2017
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