Altersarmut und Pflege

Stachowitz beim BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung

Setzt sich gegen Altersarmut durch Pflegesituation ein: Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz. 	Foto: Diana Stachowitz

Setzt sich gegen Altersarmut durch Pflegesituation ein: Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz. Foto: Diana Stachowitz

München/München Nord · »In der Pflege müssen die Bedürfnisse der Betroffenen im Mittelpunkt stehen«, weiß die Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz.

»Die SPD hat die Gesundheitspolitik konsequent mit Blick auf die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen gestaltet. Angefangen beim ganzheitlichen Ansatz in der Pflegereform von Ulla Schmidt bis zur Entlastung von pflegenden Angehörigen durch Manuela Schwesig.«

Wenn sie mit der Pflegesituation ihrer Eltern konfrontiert werden, fühlen sich Angehörige oft »wie im Dschungel«, berichtete Stiftungsgründerin Brigitte Bührlen in der Gesprächsrunde aus eigener Erfahrung. Sie vermisse Solidarität in der Gesellschaft und bedauere, dass Pflege ausschließlich professionell definiert wird – während die pflegenden Angehörigen nicht nur Laien, sondern ganz nah am Pflegealltag dran sind. »Bei uns in München werden pflegende Angehörige nicht allein gelassen«, sagt Diana Stachowitz. Die Kommune bietet Beratung und Unterstützung und hilft gerade in der Anfangsphase einer Betreuung. »Dank des großen ehrenamtlichen Engagements können wir auch mit Tagesbetreuung der Pflegebedürftigen und Gesprächsgruppen für die Angehörigen helfen«, betont die Abgeordnete für den Münchner Norden.

Informationen und Telefonnummern gibt es bei den Alten- und Servicezentren und bei der Stadt (z.B. unter www.muenchen.de/service/branchenbuch/P/2256.html).

Pflegesituation belastet insbesondere Frauen

Und wie muss die Pflegepolitik der Zukunft aussehen? »Im Moment sind zwei Drittel der pflegenden Angehörigen Frauen. Für sie ist es besonders wichtig, dass sie für ihre Pflege Geld sehen. Sonst droht ihnen nicht nur wegen ihrer Berufsbiografien, dem geringeren Verdienst und der Kinderzeiten, sondern zusätzlich auch durch den Verdienstausfall während der Pflege später Altersarmut. Hier wollen wir als SPD zuverlässig vorsorgen«, sagt Diana Stachowitz. »Das fängt schon bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie an. Denn nur, wenn Frauen ihren Beruf ausüben können, können sie Altersarmut vorbeugen. Alles greift ineinander – deshalb müssen wir die Stellschrauben an den entscheidenden Stellen ansetzen. Pflege muss eine gesellschaftliche Verantwortung sein – die Pflege der Kinder und die Pflege der Alten und Ältesten.« Eine weitere Forderung der München Landtagsabgeordneten: Die Versäulung der Pflege in Deutschland aufweichen.

»Es kann nicht sein, dass ich z.B. für einen einfachen Verband Anträge bei verschiedenen Kostenträgern stellen muss. Das belastet die pflegenden Angehörigen – und verursacht einen viel zu großen bürokratischen Aufwand.« Allerdings, so Stachowitz, müsse man hier gegen verkrustete Strukturen angehen. »Das schaffen wir nur, wenn die pflegenden Angehörigen uns dabei mit ihrer Stimme unterstützen.«

Artikel vom 15.05.2017
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