Unbürokratische Hilfe leisten

Ottobrunn · Die Rothenanger-Stiftung hat 2016 fast eine halbe Million Euro ausgezahlt

Der Vorsitzende der Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung, Albert Oehrlein hat bereits für das Jahr 2017 jede Menge Anträge auf dem Schreibtisch.	Foto: hw

Der Vorsitzende der Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung, Albert Oehrlein hat bereits für das Jahr 2017 jede Menge Anträge auf dem Schreibtisch. Foto: hw

Ottobrunn · Stolze 425.000 Euro hat die Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung im letzten Jahr an bedürftige Menschen in der Region ausbezahlt. Insgesamt wurden dafür 450 Förderungen genehmigt, erklärt der langjährige Stiftungsratsvorsitz Albert Oehrlein.

Aber auch denen, deren Anträge nicht bewilligt werden konnten, wurde oftmals geholfen, betont der engagierte Ottobrunner. Denn bei jedem Antrag werde genau geprüft, welche Behörde oder welches Amt für diesen Bedarfsfall zuständig sein könnte. »Wir beraten die Menschen und wollen ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wenn das möglich ist«, betont Oehrlein. »Wir sind verpflichtet zu überprüfen, ob ein anderer Leistungsträger für die gewünschte Summe aufkommen kann. Nur wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind, dürfen wir aktiv werden«, betont er. Die Tatsache, dass Albert Oehrlein über 40 Jahre in leitender Position bei der DAK gearbeitet hat, kommt ihm natürlich bei seiner Arbeit zu Gute im oft für Laien undurchsichtigen Dschungel an Paragrafen.

Im kommenden Jahr feiert die Stiftung, die von den Brüdern Luitpold und Ludwig Rothenanger ins Leben gerufen wurde, 20. Geburtstag. Der ältere der beiden Brüder, Luitpold Rothenanger, der am 16. November 1997, vier Jahre nach seinem jüngeren Bruder verstarb, hatte zu seinen Lebzeiten verfügt, dass mit seinem Vermögen die Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung ins Leben gerufen wird. Die Stiftung wurde am 26. Juni 1998, der Geburtstag der Stiftung, durch die Regierung von Oberbayern genehmigt. Die Stiftung hat die Fördertätigkeit im Jahre 2000 aufgenommen. Die Stiftung bezieht ihr Vermögen vor allem aus Immobiliengeschäften. Auch wenn die Stiftung ihren Sitz in Ottobrunn hat, können die Bürger der angrenzenden Gemeinden wie beispielsweise Hohenbrunn oder Neubiberg von ihr profitieren.

Auf der Liste der förderfähigen Anträge stehen unter anderem Zuschüsse zu Therapien, Übernahme von Kosten von Krankengymnastik, Hilfe bei der Anschaffung von dringend benötigten Haushaltsgeräten oder beispielsweise die Übernahme der Kosten für die Isarcard S, die es im Rahmen des Landkreispasses oder für Bezieher von Grundsicherung gibt. Anträge kann man unter anderem bei den Sozialstellen der Gemeinden, aber auch über die Caritas oder die AWO stellen, genauso kann man sich mit seinen Bitten auch direkt an die Stiftung wenden: rothenangerstiftung@t-online.de Sprechzeiten sind immer montags, donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr in der Hubertusstraße 10a in Ottobrunn. Eine vorherige Anmeldung ist unerlässlich unter Tel. 0 89 / 61 18 09 94. Die Formulare einschließlich des Antrages sowie Informationen können auch auf der Internet-Seite der Stiftung www.rothenanger-stiftung.de heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Die Stiftung freut sich auch auf viele Anträge von Personen und Familien, die bisher noch keine Leistungen erhielten. Die Hilfe soll möglichst unbürokratisch bei den Bürgern ankommen, lautet das Ziel. Die Stiftung wünscht sich dabei keine langen Briefe, sondern vollständig ausgefüllte Anträge mit den notwendigen Unterlagen: Einkommensnachweisen, Kostenvoranschläge oder Rechnungen und Krankheitsnachweise etc. in Kopie. Spenden und Zustiftungen sind zudem jederzeit willkommen! »Die Zuwendungen der Stiftung sind natürlich freiwillig. Wir bezahlen nicht einfach so Rechnungen, wenn wir das Gefühl haben, dass jemand an seiner Situation gar nichts ändern will«, so Oehrlein. Umso mehr freut es das Vorstandsteam, wenn die Hilfe, die die beiden Brüder auf den Weg gebracht haben, bei den Richtigen ankommt. »Wir bekommen auch immer wieder sehr nette und berührende Dankesbriefe von den Menschen, denen wir helfen konnten«, freut sich Oehrlein im Namen seines Teams.

Eines allerdings bereitet ihm Sorgen, die Tatsache, dass die Not im Landkreis beständig wächst, ebenso wie die Zahl der Anträge auf seinem Schreibtisch. Einen Grund dafür sieht er vor allem in den steigenden Miet- und Lebenshaltungskosten. »Die Arbeit wird uns nicht ausgehen«, fasst er die steigende Zahl an Anträgen in den letzten, fast 20 Jahren zusammen. Heike Woschée

Artikel vom 08.02.2017
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