Lernoase eingeweiht

Gymnasium Ottobrunn nun auch offiziell ihrer Bestimmung übergeben

Ein Grußwort von Bildungsminister Ludwig Spaenle gab es vergangene Woche zur Einweihung des Ottobrunner Gymnasiums.	Fotos: hw

Ein Grußwort von Bildungsminister Ludwig Spaenle gab es vergangene Woche zur Einweihung des Ottobrunner Gymnasiums. Fotos: hw

Ottobrunn/Landkreis · Am vergangenen Donnerstag wurde nun auch ganz offiziell das Ottobrunner Gymnasium nach dreijähriger Um-, An- und Neubauphase eingeweiht.

In Besitz genommen wurde das neue Schulgebäude von den rund 1.200 Schülern und Lehrern bereits vor drei Monaten. Damit wurde die »ganz besondere Schul-WG«, wie die stellvertretende Schulleiterin Beate Promberger bei der Einweihung betonte, glücklich beendet. Während der Umbauphase waren die Ottobrunner Schüler zu Gast im neu gebauten Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Größer hätte der Kontrast für die Schüler nicht sein können, denn statt beengter Verhältnisse in Containern erwartet die Schüler in Ottobrunn ein vollkommen neues pädagogisches Konzept, das Schulleiter Achim Lebert bereits vor acht Jahren bei einem Besuch in England ins Auge gefasst hatte. Frontalunterricht gehört im Gymnasium Ottobrunn ab sofort der Vergangenheit an. Hier gibt es jetzt statt dessen offene Unterrichtsformen. Um den Methodenwechsel innerhalb einer Unterrichtseinheit gewährleisten zu können, bedarf es einer flexiblen Ausstattung der Klassenräume. Diese sind dafür clusterförmiger angeordnet, die Wände zum Flur sind aus Glas, um die Übersichtlichkeit und Transparenz zu erhöhen. Untrennbar mit dieser Form des Unterrichts verbunden sind die so genannten »Lernlandschaften« oder »Lernoasen«.

Sie bieten unter anderem die Möglichkeit sich in Lerngruppen zusammenzufinden, um gemeinsam Projekte und Aufgaben zu bearbeiten, aber auch zur Erholung während der Pausen. »Das bayerische Gymnasium hat sich immer wieder an die Herausforderungen der jeweiligen Zeit angepasst. Mit dem Neubau des Gymnasiums Ottobrunn schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte der Schulfamilie vor Ort auf. Diese Entwicklung schreitet durch die nun erfolgte Verwirklichung einer architektonischen und pädagogischen Vision am Standort Ottobrunn konsequent voran«, sagte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle anlässlich der Einweihungsfeier. »Das neue Gebäude ist geprägt von offenen Lernlandschaften und im Rahmen der Inklusion wurden barrierefreie Zugänge geschaffen.

Somit sind die Rahmenbedingungen gegeben, dass alle Schülerinnen und Schüler an dieser Schule auch weiterhin modernen, transparenten und offenen Unterricht erleben können«, hob Minister Spaenle weiter hervor. Wie wichtig die Investition in Bildung sei, könne man auch daran ablesen, dass heute im Landkreis München und der Landeshauptstadt die Übertrittsrate von der Grundschule ins Gymnasium bei rund 60 Prozent liege, während sie zu seiner Zeit, Anfang der 70er Jahre, noch bei 20 Prozent gelegen habe, informierte der Minister die zahlreich erschienene Gästeschar weiter.

Wie die Schüler die neue Lernform und ihr brandneues Schulgebäude finden, konnten die Besucher in dem Film der Schülerin Hannah Nieberding erleben, die ihre Mitschüler, aber auch Lehrer befragt hatte und mit ihrem Beitrag ein Stimmungsbild der Schulfamilie zeichnete. Mit viel Applaus wurde der gelungene Film der Abiturientin belohnt.

Lob gab es an diesem Tag von Landrat Christoph Göbel, der sich bei den beteiligten Zweckverbandsmitgliedern bedankte, so viel Geld für diese Schule in die Hand genommen zu haben. Noch mehr Lob gab es von Bürgermeister Thomas Loderer, der hervorhob, wie engagiert sich die Schulfamilie an den Planungen beteiligt habe, um am Ende das bestmögliche Ergebnis für die Schüler zu erzielen.

Ganz zu Ende sei dieser Weg allerdings noch nicht, betonte der Ottobrunner Rathauschef, denn noch stünde der Turnhallenbau für das Gymnasium aus.

Rund 35 Millionen haben die Bauarbeiten für das Ottobrunner Gymnasium in diesem Abschnitt bislang gekostet. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten zur Eröffnung von den verschiedenen Musikgruppen der Schulfamilie, die eindrucksvoll zeigten, dass die Ottobrunner Schüler nicht nur gut rechnen und schreiben können. Heike Woschée

Artikel vom 20.07.2016
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