Fünf Taubenschläge betreut der Tierschutzverein München e. V. aktuell. Davon befinden sich drei auf dem Tierheimgelände und einer in der Münchner Innenstadt. Ein weiterer Taubenschlag wurde 2019 Obermenzing, neben einem Wohnungslosenheim, errichtet. Dort werden auch die Wohnungslosen in die Pflege des Taubenschlages integriert. Immerhin teilen die geflügelten Tiere ihr Schicksal mit den dortigen Menschen. Die Projekte der Taubenschläge werden vom Referat für Gesundheit und Umwelt Landeshauptstadt München unterstützt und mitgetragen. Stadttauben gehören nicht zu den Wildtieren. Sie stammen ursprünglich von der Felsentaube ab und sind von Menschen schon seit Jahrhunderten gezüchtet und als Nutz- und Haustiere gehalten worden. Immer wieder haben sie aus diversen Gründen ihr Zuhause verloren und mussten obdachlos auf der Straße leben. Dort ernähren sie sich von Abfall und Essensresten, schlafen und brüten in Häusernischen und vermehren sich unkontrolliert. Die Verletzungs- und Krankheitsrate ist hoch. Viele der vom Menschen so im Stich gelassenen ehemaligen Haustiere sterben leidend. Deshalb sieht es der Tierschutzverein München e.V. auch in seiner Verantwortung, sich um diese missverstandenen Tiere zu kümmern. Das Augsburger Modell kristallisiert sich bisher als erfolgreichste Lösung heraus. Dieses Konzept führt zur nachhaltigen und tierschutzgerechten Regulierung von Stadttaubenpopulationen. Es basiert auf der Bereitstellung betreuter Taubenschläge, die im optimalsten Fall flächendeckend in einem Stadtgebiet verteilt sind.