Sie hat sich schon prima eingelebt. Für Hauskatze »Mimi« war der Umzug offenbar ein Klacks kein Wunder, denn während Pfarrer Christian Weigl noch alle Hände voll damit zu tun hat, Umzugskartons auszupacken, steht der Fressnapf der Pfarrerskatze bereits prall gefüllt auf dem schachbrett-gekachelten Küchenboden. »Mimi« fühlt sich wohl in Milbertshofen.
Und wie gehts Pfarrer Weigl? »Ein wenig nervös bin ich schon«, blickt der neue Pfarramtsleiter der evangelischen Gemeinde Milbertshofen aus dem Küchenfenster. Zehn Jahre war der heute 38-Jährige als Seelsorger in Unterschleißheim tätig. Ist dort noch Mitglied beim Faschingsclub UFC. Ehrensenator sogar. Doch vor der ersten Predigt an die neue Gemeinde am kommenden Sonntag wirkt der erfahrene Seelsorger ein wenig angespannt. »So ein erstes Kennenlernen ist schon eine spannende Herausforderung«, gibt Weigl zu.
Dabei ist mit der Stelle als Pfarramtsleiter in Milbertshofen ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. »Als ich die Ausschreibung sah, hab ich mir zuerst wenig Hoffnungen gemacht; eigene Pfarrkirche mitten in der Stadt ich dachte den Job kriegst Du nie.« Jetzt hat er ihn. Am 1. April beginnt die Amtszeit Weigls. Und es wird ein ruhiger Beginn. »Am Samstag muss meine Predigt schon fertig sein«, denn am Sonntag um 9.30 Uhr ist der Einführungsgottesdienst von Pfarrer Weigl in der Dankeskirche und Weigl ist gerne gut vorbereitet.
Auf alles könne er sich jetzt noch nicht einstellen. »Ich muss mich erst mit der neuen Umgebung vertraut machen.« Viele Gespräche und Begegnungen hat sich Weigl vorgenommen. »Da heißt es Ärmel hochkrempeln und loslegen.« Dabei begreift sich der neue Seelsorger der Dankeskirche nicht als glühender Missionierer. »Ich möchte, dass die Menschen gerne in die Kirche kommen.« »Typisch Münchnerisch offen, gesellig und mit liberaler Lebensauffassung« möchte Weigl für »ein harmonisches Miteinander« im Stadtteil eintreten.
Hauskatze »Mimi« prescht bereits vor und lässt sich derzeit selten blicken auf Erkundungstour durch Milbertshofen hat auch sie viel zu entdecken. Wo ihr Fressnapf steht, weiß sie allerdings genau. Gerald Feind