Abschied vom Maibaum 2015: Kürzlich mussten die Burschen Abschied von ihrem Maibaum nehmen. An einem kalten Samstagnachmittag wurden die Zunftzeichen abmontiert, die Spitze abgeschnitten und schlussendlich die Klemmen geöffnet. Die Dorfzierde von 2015 wurde umgeworfen und zerschnitten. Das wars. Bereits vor über zehn Jahren wurde festgestellt, dass es noch Dinge in der Brauchtumspflege gibt, die noch nicht reguliert sind. Seit dem muss bereits zwei Jahre nach Aufstellen eines neuen Baumes ein Gutachten eingeholt werden, das die Standfestigkeit überprüfen soll. Jedes weitere Jahr wird erneut geprüft. Das grundlegende Problem bei der Sache ist, dass ein sogenannter Maibaum-TÜV wenig Anreize hat ein Gutachten zu erstellen, das die Standfestigkeit bestätigt. Jede Versicherung stützt sich im Schadensfall auf solch ein Gutachten. Sollte also - zum ersten Mal in 126 Jahren - der Maibaum in Taufkirchen umfallen und ein Gutachten vorliegen, das die Standfestigkeit bestätigt, hätte der Gutachter möglicherweise ein Problem. Aus Sicht des Gutachters ist die Lage somit leider nicht sehr einfach. Für die Burschen ist es allerdings auch sehr ärgerlich, wenn der Maibaum dann zerschnitten wird und keine großen Spuren von Fäulnis sichtbar sind. In Zukunft wird der Burschenverein von Beginn der Maibaumzeit an eng mit einem Gutachter zusammenarbeiten, um frühes Umlegen in Zukunft bestmöglich zu verhindern. Zum Trost der Taufkirchner Bürger hat der Burschenverein ein kleines Teilstück des Maibaums stehen lassen, da es bisher noch keine Regulierungen gibt, dass auch Maibaum Reststücke geprüft werden müssen.