Inklusive Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein erhält Zertifizierung als Klimaschule in Silber

Im Eingangsbereich der Montessori-Schule wurden auf einer Klimawand verschiedene Maßnahmen und Fakten veranschaulicht: v.l. Heike Fliegerbauer, Felix, Josefine, Fine, Matilda, Aurelia und Mathilda. (Foto: bb)
Im Eingangsbereich der Montessori-Schule wurden auf einer Klimawand verschiedene Maßnahmen und Fakten veranschaulicht: v.l. Heike Fliegerbauer, Felix, Josefine, Fine, Matilda, Aurelia und Mathilda. (Foto: bb)
Im Eingangsbereich der Montessori-Schule wurden auf einer Klimawand verschiedene Maßnahmen und Fakten veranschaulicht: v.l. Heike Fliegerbauer, Felix, Josefine, Fine, Matilda, Aurelia und Mathilda. (Foto: bb)
Im Eingangsbereich der Montessori-Schule wurden auf einer Klimawand verschiedene Maßnahmen und Fakten veranschaulicht: v.l. Heike Fliegerbauer, Felix, Josefine, Fine, Matilda, Aurelia und Mathilda. (Foto: bb)
Im Eingangsbereich der Montessori-Schule wurden auf einer Klimawand verschiedene Maßnahmen und Fakten veranschaulicht: v.l. Heike Fliegerbauer, Felix, Josefine, Fine, Matilda, Aurelia und Mathilda. (Foto: bb)

Rund 220 der ungefähr 6.000 bayerischen Schulen - von der Grundschule bis hin zu Gymnasium und Berufsschule - haben sich bislang für das 2022 ins Leben gerufene Mitmachmachprojekt „Klimaschule Bayern” des Kultus- und Umweltministeriums angemeldet. 125 wurden bereits als Klimaschule in Gold, Silber oder Bronze zertifiziert, je nachdem wie viele Handlungsfelder sie in ihrem Klimaschutzplan in den Blick nahmen. Mitte Dezember erhält auch die Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein die Auszeichnung in Silber. Die inklusive Schule in der Heiglhofstraße in Großhadern hat dafür - wie alle anderen - viel Vorarbeit geleistet.

Umweltgruppe als Motor

Ausgegangen war die Initiative zur Teilnahme von der schulinternen Umweltgruppe, die von den Lehrerinnen Heike Fliegerbauer und Kerstin Steuer geleitet wird. Die Gruppe, die aus über 20 Kindern und Jugendlichen von der 3. Jahrgangsstufe bis zur Berufsschulstufe besteht, hat in den knapp drei Jahren ihres Bestehens bereits zahlreiche kleinere und größere Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutzes umgesetzt.

Mathilda aus der 8. Jahrgangsstufe, Aurelia, Matilda und Felix aus der 7. Jahrgangsstufe und Josefine aus der 4. Jahrgangsstufe sind bereits seit Gründung der Gruppe dabei. Viertklässlerin Fine ist zu Beginn dieses Schuljahres dazugekommen. Sie alle sind sehr engagiert und können eine ganze Reihe durchgeführter Aktionen aufzählen, angefangen von Müllsammlung am Schulgelände sowie einer effektiven Mülltrennung mit Papiertonne und separaten Kisten für Glas und Verpackungskunststoffe über nachhaltigen Kleidertausch beim Sommerfest bis hin zur Verwendung gebrauchter Bücher für die Schulbibliothek. Für den Weihnachtsbasar wurden vegane Backmischungen angefertigt. Auch Seife und Vogelfutter wurden bereits selbst hergestellt.

An einem Strang ziehen

Klimabewusstes Verhalten wird bei vielen Kleinigkeiten eingeübt. Und dabei muss natürlich die ganze Schulfamilie an einem Strang ziehen. So wird darauf geachtet, dass beim Verlassen eines Raumes das Licht gelöscht wird und dass bei Arbeitsblättern doppelseitig kopiert wird. Ehrensache sei auch die Teilnahme beim Stadtradeln, erklärt Heike Fliegerbauer. Im Bereich Förder- und Berufsschulen konnte dabei dieses Jahr (wie auch im Jahr 2023) der 1. Platz erzielt werden. Die Eltern sind ebenfalls mit im Boot. Sie bieten über TaskCards Mitfahrgelegenheiten an, damit sich der Hol- und Bringverkehr an der Schule verringert.

„Man muss an vielen Stellschrauben drehen”, konstatiert Heike Fliegerbauer. Eine davon ist die Einladung an einen Energieberater, der sich die Heizung angeschaut hat und den Anstoß dazu gegeben hat, dass die Umweltgruppe nun die Stromfresser in der Schule suchen will. Kühlschränke, Mikrowellen, Herde und Lampen werden genau unter die Lupe genommen. Der Austausch wird dennoch nicht unbedingt schnell erfolgen, denn es hängt immer davon ab, ob die dafür notwendigen Gelder bereitgestellt werden können.

CO2-Fußabdruck der Schule erstellt

Trotz der zahlreichen Projekte im Vorfeld blieb noch viel zu tun, um die Klimaschule zu realisieren. So musste ein Projektteam aus Lehrkräften, Schülern, Eltern, Geschäftsführung und Vorstand gebildet werden, der CO2-Fußabdruck der Schule erstellt und eine Auftaktveranstaltung abgehalten werden. „Es ist aufwändig, aber sinnvoll”, resümiert Heike Fliegerbauer. „Man muss viel messen, aber man sieht dann auch, wo man ansetzen kann.”

Bis zum 30. April erfolgte nach Umsetzung der notwendigen Maßnahmen die Anmeldung zur Zertifizierung in Silber, in den Sommerferien kam die Zusage. Diese gilt für zwei Jahre, dann muss sich die Schule rezertifizieren.

Für Gold müsste die Schule ihren CO2-Abdruck bis 2030 auf Null herunterschrauben. Das sei derzeit schon wegen der Gegebenheiten im Gebäude unrealistisch, bedauert Heike Fliegerbauer. Dennoch ist sie optimistisch. „Man muss Geduld haben, aber das ist es wert”, sagt sie. Auf dem Weg gewinne man immer mehr Leute dazu. Und immerhin winkt ja nun erst mal ein Preisgeld von 1.000 Euro für die Zertifzierung in Silber.

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