Veröffentlicht am 16.10.2025 15:11

Das Handwerk des Schnapsbrenners – vom Heilmittel zum Hochgenuss

Viel Erfahrung ist notwendig. (Foto: Markus Wasmeier)
Viel Erfahrung ist notwendig. (Foto: Markus Wasmeier)
Viel Erfahrung ist notwendig. (Foto: Markus Wasmeier)
Viel Erfahrung ist notwendig. (Foto: Markus Wasmeier)
Viel Erfahrung ist notwendig. (Foto: Markus Wasmeier)

n Dorf haben Sie die Möglichkeit viele historische Handwerkstechniken hautnah zu erleben. Vom Schmied über unsere Weberin bis hin zum Schuster. Da dieses Wochenende in Bayern Kirta, also Kirchweih gefeiert wird, möchte ich Ihnen heute Einblicke in das Handwerk des Schnapsbrenners geben. Denn an Kirta gehört ein Schnaps oft zum besonderen Festessen dazu. Allerdings darf ich vorab schon einmal eine alter Brennerweisheit zitieren, die da lautet: Der erste Schluck ist Medizin, der zweite Genuss, der dritte Übermut! Und ein bisschen spiegelt diese Weisheit auch die geschichtliche Bedeutung wider. Denn Klöster und Apotheken waren die ersten, die destillierten, das heißt hochprozentigen Alkohol herstellten. Diesem sogenannten »Aqua vitae«, dem Wasser des Lebens wurden heilende Kräfte zugeschrieben. Bei äußerlicher Anwendung kann ich mir das durchaus vorstellen, da der Alkohol eine desinfizierende Wirkung hat. Trinken hätte ich so ein Wasser des Lebens aber nicht wollen! Im späten Mittelalter begann man dann immer mehr, das Destillat als Genussmittel zu produzieren. Auf dem Land war es eine gute Möglichkeit überschüssiges Obst zu verwerten. So entstanden Obstbrände aber auch Kräuterschnäpse.

Als erste brannten die Klöster und Apotheken Schnaps

Die Arbeit des Schnapsbrenners war zu dieser Zeit handwerklich geprägt und auch ein saisonaler Beruf, denn man benötigte die entsprechenden Rohstoffe, wie etwa Äpfel, Birnen oder Zwetschgen. Diese wurden zerkleinert und eingemaischt, sodass die Masse unter Luftabschluss gären konnte und dabei Alkohol entstand. Diese Maische musste dann in der Brennblase erhitzt werden um den Alkohol zu verdampfen. Der Dampf strömte durch ein gewundenes Rohr oder eine Spirale, wobei der Alkohol kondensierte und wieder flüssig wurde. Ich gebe zu, das klingt jetzt etwas kompliziert aber wenn Sie sich die Brennerei bei uns im altbayerischen Dorf anschauen, erkennen Sie die Geräte sofort und können leicht nachvollziehen, wie das Schnapsbrennen vor sich ging. Vielleicht sehen wir uns ja schon dieses Wochenende zu unserem historischen Handwerkermarkt am Kirtawochenende. Zahlreiche Handwerker präsentieren ihre Waren und viel wichtiger, Sie können bei vielen Ausstellern zusehen, wie gearbeitet wird. Und wenn Sie dann in unserem Biergarten oder im altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« eine kleine Pause machen, dürfen Sie sich vielleicht sogar einen kleinen Edelbrand genehmigen. Ist Ihnen der Schnaps allerdings zu hochprozentig, empfehle ich Ihnen unser selbstgebrautes Museumsbier, das ebenfalls eine handwerkliche Meisterleistung ist. Sollten Sie es dieses Wochenende nicht zu uns an den Schliersee schaffen, darf ich Sie schon einmal auf die Leonhardifahrt am 9. November hinweisen, die bei freiem Eintritt gleichzeitig unser letzter Saisontag für dieses Jahr ist. Ein kleines Geheimnis verrate ich Ihnen abernoch, ganz stimmt das nämlich nicht! Im Dezember öffnen wir noch einmal für zwei Wochenenden die Pforten für unseren historischen Weihnachtmarkt.
Aber jetzt genießen wir erst einmal die letzten Sonnenstrahlen im Herbst und feiern gemeinsam Kirta. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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