Es trötet und klimpert, quietscht und scheppert aus allen Klassenzimmern. Zum Tag der offenen Tür hat die Musikschule Germering die verschiedensten Instrumente – vom Akkordeon bis zur Zither – in das Carl-Spitzweg-Gymnasium gebracht. „Die Kinder können hier viele Instrumente ausprobieren und müssen nicht für jedes eine extra Schnupperstunde ausmachen”, erklärt Musikschulleiterin Angelika Bothmann. Wer im nächsten Herbst ein Instrument lernen möchte, der muss sich bis zum 15. Mai entschieden haben. „Kinder haben ein gutes Gespür dafür, was zu ihnen passt”, weiß Bothmann. Sie rät deswegen, nicht eigene Vorstellungen durchzusetzen, sondern bei der Instrumentenwahl die Wünsche der Kinder zu respektieren.
Viele Kinder wissen schon, welches Instrument sie lernen möchten: zum Beispiel Isabell. Sie lernt seit einem guten halben Jahr Cello. „Als sie im Weihnachtskonzert das Cello gehört hat, war für sie klar, dass sie dieses Instrument lernen möchte”, erinnert sich der Vater. Beim Tag der offenen Tür spielte die Siebenjährige bereits ein paar kleine Melodien. „Das ist ihr erstes Konzert”, lobt Cellolehrer Nico Nesyba. Anfänger sollten zwischen sechs und acht Jahren alt sein, „motorisch einigermaßen fit” und vielleicht sogar schon ein paar Lieder gesungen haben, gibt er den Eltern mit auf den Weg.
Ein anderes Beispiel ist Theresa. Sie hatte sich vor zwei Jahren beim Tag der offenen Tür in die Harfe verliebt. „Sie kam in den Raum, sah die Harfe und bekam Sternchen in den Augen”, berichtet die Mutter. „Hättest du nicht etwas Kleineres und nicht so Teures wie beispielsweise Flöte aussuchen können?”, habe sie die Tochter gefragt, doch es musste die Harfe sein. Zuerst hatte Theresa ein Leihinstrument. Dann sind Tochter und Mutter zusammen in einen Harfenbaukurs gegangen und haben das Instrument selbst gebaut. In das Holz haben die beiden sogar ein paar Delfine eingearbeitet und das Beste ist, dass das Instrument mitwachsen kann. „Es gibt nur schöne Töne bei der Harfe und das Üben stört keine Nachbarn”, freut sich die Mutter. Sie hofft, dass ihr Kind durch das Musizieren innere Ruhe als Ausgleich zum oft hektischen Alltag finden kann.
Im Nebenzimmer sitzt Hanna am Klavier. Lehrkraft Ivo Csampai zeigt dem Mädchen wie es ganz einfach eine kleine Kindermelodie spielen kann. „Mit der rechten Hand auf die drei und mit der linken auf die zwei schwarzen Tasten”, erklärt er. Das Mädchen probiert ein wenig und tatsächlich spielt sie bald das Liedchen. Der Vater nimmt das Ganze stolz mit dem Handy auf. Bruder Liam hat sich inzwischen eine Bassflöte geholt. „Ich spiele schon Waldhorn”, erklärt er. Vielleicht gelingen ihm die Töne deswegen auf Anhieb. Auch für die Allerkleinsten hat die Musikschule Angebote. „Musikwichtel” ist für zirka Einjährige gedacht und die Musikalische Früherziehung ab vier Jahren.
Wer ein neues Instrument noch ein wenig ausprobieren möchte, kann bis zum 7. April und zwischen dem 24. und 28. April einen Termin in den Schnupperwochen ausmachen. Weitere Infos gibt es unter www.germering.de/musikschule im Internet.