Veröffentlicht am 21.11.2016 11:02

Alt oder Jung? Was denken Sie?

Foto: sko
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Neulich in einem Workshop: „Verwenden Sie nie den Begriff 'alt'!” rät die Marketing-Expertin den Machern von Anzeigenzeitungen und schüttelt sich. Warum eigentlich? Muss man Angst haben, alt zu sein - oder alt zu werden?

Respekt und Lebenserfahrung

Alter ist seit Alters her mit Anerkennung und Respekt verbunden: Ein Ältestenrat war wegen seiner Erfahrung geschätzt (noch immer eröffnet der älteste Abgeordnete als Alterspräsident die erste Bundestagssitzung jeder Legislaturperiode), der „Senat” leitet sich vom alten Rom bis ins Bayern des 20. Jahrhunderts und die USA Donald Trumps vom lateinischen Wort „senex” für „alt” her. „Graues Haar ist eine prächtige Krone; auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie” würdigt das Alte (!) Testament das Alter.

Wer ist „Senior”?

Und heute? Wir versuchen, dem Alter schon mit Worten heimlich aus dem Weg zu gehen. Wer jenseits der 50 ist, gilt als „Best Ager” (aber sind das nicht eher die Kinder in ihren ersten Lebensjahren - umsorgt, geborgen, unbelastet?) oder als „Senior”. Das indes bedeutet schlicht „älter” - unter Kindergartenkindern sind die Sechsjährigen Senioren, während sich ein 80-Jähriger im Kreis älterer Freunde getrost Junior nennen darf. Jan Brueghel der Jüngere starb mit 77 Jahren - Jan Brueghel der Ältere wurde gar 57 Jahre alt ...

Schwindet der Zusammenhalt?

Scheint der von den Familien getragene Zusammenhalt der Generationen - gerade in einer „Single-Stadt” wie München - zu verlöschen? Die Jungen werden mit frühkindlicher Bildung beglückt, die mehr und mehr nur Institutionen außerhalb der eigenen Familie zugetraut wird; von den Mittleren wird verlangt, beruflich mobil und flexibel zu sein - egal, wo ihr Lebensmittelpunkt ist; die Alten versuchen, aktiv in ihrem eigenen Umfeld zu bleiben - oder vereinsamen fernab von Freunden und Familie.

Generationen im Mittelpunkt

Driften die Generationen auseinander? Oder finden wir gerade neue Formen des Zusammenlebens? So oder so: Eine zukunftsfrohe Gesellschaft kann ihre Aufgaben nur bewältigen, wenn sie die Erfahrung der Alten mit dem unbefangenen Blick der Jungen und der Schaffenskraft der Mittleren verknüpft. Dieses Füreinander der Generationen stellen die Münchner Wochenanzeiger in den Mittelpunkt einer ihrer nächsten Ausgaben.

Alt oder Jung? Was denken Sie?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

beteiligen Sie sich und bringen Sie Ihre Gedanken ein:

Wie lange ist man jung, ab wann ist man alt?

Was können die Jungen von den Alten lernen? Und was sollten die Alten von den Jungen übernehmen?

Schreiben Sie uns Ihre Antwort an:

Redaktion Münchner Wochenanzeiger, Fürstenrieder Str. 5-9, 80687 München, leser@muenchenweit.de , Stichwort „Alt und Jung“ .

Wir veröffentlichen Ihren Standpunkt in unserer „Generationenausgabe” (bitte nennen Sie Ihren Namen).

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