Vor bald 50 Jahren wurde die Sollner Glaserei Egon Stieber gegründet. Glasermeister Egon Stieber, der den Traditionsbetrieb aufbaute, hat sich „nebenher“ in vielen ehrenamtlichen Funktionen für sein Handwerk und die Innung, den Nachwuchs und seine Stadt verdient gemacht.
In Anerkennung für dieses vielseitige, über drei Jahrzehnte fortgeführte Engagement um das Allgemeinwohl hat Bundespräsident Joachim Gauck dem Sollner die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Die hohe Auszeichnung übergab Münchens dritter Bürgermeister Hep Monatzeder an Egon Stieber. Der Geehrte hat sich im Vorstand der Glaserinnung München-Oberbayern, als Vorsitzender der Betriebswirte des Handwerks für München und Oberbayern und im Vorstand des Landeselternverbandes Bayerischer Realschulen für sein Handwerk stark gemacht. „Er hat sich intensiv in die Gesetze und Vorschriften eingearbeitet und vertrat gegenüber dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Anträge aus den Mitgliederversammlungen konsequent und überzeugend“, würdigte Joachim Gauck die Arbeit Stiebers. Für das Institut für Politische Bildung der Hanns-Seidel-Stiftung leitete Stieber Seminare für Elternbeiräte an Schulen. „Er verstand es, die Seminarteilnehmer für das Ehrenamt eines Elternbeirates an der Realschule zu begeistern“, so Gauck. Darüber hinaus war Egon Stieber ehrenamtlicher Richter am Bayerischen Verwaltungsgericht und am Münchner Finanzgericht sowie Schöffe beim Landgericht.
Heinrich Traublinger, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, gratulierte Egon Stieber zu der Auszeichnung. Er gebe ein Beispiel für andere, sich ebenfalls ehrenamtlich einzusetzen. „Diese Vorbildfunktion hat nicht nur für das Handwerk eine große Bedeutung“, so Traublinger, „sondern für unsere gesamte Gesellschaft.“