Veröffentlicht am 26.09.2013 10:32

Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege

In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. Im Tal gibt es viele schöne Ausblicke auf die Isar. (Foto: SU)
In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. Im Tal gibt es viele schöne Ausblicke auf die Isar. (Foto: SU)
In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. Im Tal gibt es viele schöne Ausblicke auf die Isar. (Foto: SU)
In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. Im Tal gibt es viele schöne Ausblicke auf die Isar. (Foto: SU)
In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. Im Tal gibt es viele schöne Ausblicke auf die Isar. (Foto: SU)

Die Sonne schickt uns ihre letzten wärmenden Strahlen, bevor der Herbst endgültig Einzug hält und das Wetter wieder rauer wird. Für diejenigen, die den Altweibersommer lieber in der Natur anstatt auf dem Oktoberfest genießen möchten, haben Sonja Ullrich vom SamstagsBlatt und Max Eichstädter den nächsten Tourentipp parat. Die sportlichen Abenteurer haben sich auf ihre Fahrräder geschwungen und eine Interessante Erkundungstour gestartet.

Münchens Sommerhighlight

Die Isar gehört zu München wie süßer Senf zu Weißwürsten. Ihr Flussverlauf prägt das Stadtbild, ihre Ufer sind zu warmen Jahreszeiten Anlaufstellen für Entspannung, Badespaß, Familienausflüge und Grillfeste. Aber der Fluss gehört nicht München allein: Zum einen liegt die Isar-Quelle gar nicht in Deutschland, zum anderen bereichert der Fluss auch andere Städte.

Sonja Ullrich und Max Eichstädter sind der Isar mal auf den Grund gegangen und von Riedboden in Mittenwald durch das Hinterautal zum Isarursprung und wieder zurück geradelt. Dabei haben sie die Strecke für unsere Leserinnen und Leser auf Familienfreundlichkeit, Schwierigkeitsgrad und Einkehrmöglichkeiten getestet.

Startpunkt: Parkplatz Riedboden

Die Isar entspringt im Tiroler Teil des Karwendels, fließt bei der deutschen Grenze durch Scharnitz und Mittenwald, im Unterlauf durch Bad Tölz, Geretsried, München, Freising, Moosburg, Landshut, Dingolfing, Landau sowie Plattling und mündet gegenüber von Deggendorf in die Donau. Wie eine 283 Kilometer lange Schlange windet sie sich sanft durch Bayern.

Gestartet sind die Radsportfreunde am Parkplatz Riedboden in Mittenwald. „Für die 115 Kilometer lange Anfahrt mit dem Auto benötigt man bei guten Verkehrsverhältnissen eine gute Stunde“, erklärt Sonja Ullrich. Von dort geht es zunächst nach Scharnitz, wobei es zwei Möglichkeiten gibt dorthin zu gelangen: entweder über Riedboden oder über den Isarradweg.

Mystischer Anblick

In Scharnitz angekommen, biegt man in Richtung Karwendeltal ab. „Man muss nur den Wegweisern folgen, es ist alles wirklich sehr gut ausgeschildert“, bestätigt Max Eichstädter.

Anschließend radelt man den Anstieg zur Gleirschhöhe hoch. Hier erwartet die Höhenbezwinger als Belohnung ein schöner Ausblick zur Klamm, den man zuerst einige Minuten auf sich wirken lassen kann, bevor es weitergeht.

Weiter oben teilt sich der Weg und man folgt dem Schild „Isarursprung“ nach links. Dann geht es immer geradeaus in einem leichten Auf und Ab an der Isar entlang.

Was wäre aber eine Radl- oder Wandertour, wenn man nicht an mehreren oder gar vielen Steinmännchen vorbeikäme? Die aufeinandergestapelten Steine in Form kleiner Hügel oder Türme dienten früher als Wegzeichen. Auch heute noch wird diese Methode der Markierung in vielen Teilen der Erde benutzt, insbesondere in unwegsamem und unübersichtlichem Gelände. In vielen Kulturen sind mit den Steinmännchen religiöse Gebräuche verbunden. In westlichen Kulturen hingegen erbauen Wanderer die Männchen als Ausdruck ihrer Verbundenheit mit dem Ort und als symbolische Inbesitznahme der Umwelt. In stark durch Tourismus genutzten Gebieten, wo dicke Stein- und Schotterlagen vorhanden sind, treten – wie auf dieser Strecke auch – große Ansammlungen dieser Gebilde auf. Sie verleihen dem Isarufer einen beinahe mystischen Anblick, an dem sich Groß und Klein erfreuen können.

Bei den Quellen angekommen, findet man eine fast märchenhafte Landschaft vor. Das Wasser strömt glasklar ans Tageslicht und sammelt sich zu Bächen, die dann in den großen Lafatscher Bach fließen. Manch einer mag an diesem Ort sogar Ehrfurcht empfinden: Hier ist die Geburtsstätte unserer Isar.

Nur zwei Kilometer weiter erreicht man die urige Kastenalm, wo einfache Brotzeiten serviert werden. Blühende Blumenkästen an den Fenstern begrüßen die Besucher, eine kleine Sonnenterrasse mit robusten Holzbänken lädt zum Ausruhen und Verweilen ein. An schönen Tagen werden auch Bierbänke unter den Bäumen aufgestellt, daneben plätschert ein bäuerlicher Brunnen in Form einer Pferdetränke. Beste Umgebung, um sich für den Rückweg, der dem Hinweg entspricht, zu erholen.

Für wen ist die Tour geeignet?

„Die Strecke, wie wir sie gefahren sind, hat insgesamt 38 Kilometer, wobei man 330 Höhenmeter bewältigen muss. In moderatem Tempo haben wir zwei Stunden und zwanzig Minuten für Hin- und Rückweg benötigt“, fasst Sonja Ullrich die Tour in Zahlen zusammen. „Den Rückweg schafft man schneller, da es oft bergab geht.”

Wem dies zu weit oder zu anstrengend ist, hat jedoch auch andere Möglichkeiten, um dennoch in den Genuss dieser schönen Landschaft zu kommen, wie Max Eichstädter erläutert: „Wenn man abkürzen oder die Strecke wandern möchte, kann man an einem der Karwendeltal-Parkplätze in Scharnitz parken und von dort starten. In diesem Fall verkürzt sich die Tour um acht Kilometer.“

Für eine über zweistündige Radtour ist natürlich immer eine gewisse Fitness notwendig, allerdings ist die Strecke vom Schwierigkeitsgrad als leicht einzustufen, wie Sonja Ullrich bestätigt: „Die Tour ist sehr familienfreundlich, steile Abschnitte sind sehr selten. Uns kamen viele begeisterte Kinder mit ihren Eltern auf dem Rad entgegen. Die Wege sind zum Teil asphaltiert, sonst gibt es sehr gute, breite Schotterwege.“

Die Radsportfreunde empfehlen, ausreichend Flüssigkeit mitzunehmen. Außerdem solle man selbst an sonnigen Tagen an langärmlige Kleidung denken, da viele der Wege recht schattig seien.

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