Das wichtigste bei einem Badesee ist und bleibt die Wassertemperatur. Das ist es, was die Bürger und Wassersportler am meisten interessiert, gerade in einem Jahr wie diesem, in dem die Badesaison auf sich warten lässt. Wichtig ist aber auch, die Wasserqualität – gerade des Germeringer Sees – im Auge zu behalten. Die Wassertemperatur des Germeringer Sees lag bei der letzten Messung im Mai bei 15 Grad Celsius, bei der Bewertung gab es die Note 2. Die neuen Werte werden Mitte Juni erhoben und baldmöglichst veröffentlicht. Unter www.lra-ffb.de/akt/badeseen.shtml können im Internet die Messungen für alle Badeseen im Landkreis Fürstenfeldbruck abgerufen oder beim Landratsamt erfragt werden. Auch die Germeringer Stadtverwaltung gibt Auskunft über die Messdaten.
Während der Badesaison – also zwischen Mai und Oktober – wird die Wasserqualität regelmässig alle vier Wochen vom Gesundheitsamt überprüft und die nötigen Leitwerte für den EU-Badesee in Germering erhoben. „Bei der letzten Messung im Mai wurde ein Leitwert überschritten”, erklärt Rudolf Summer, Leiter des Gesundheitsamtes vom Landratsamt Fürstenfeldbruck. Das ist nicht wirklich ungewöhnlich für den Germeringer See, der bei der Bewertung der Bade- und Wasserqualität immer wieder größeren Schwankungen unterworfen ist, im letzten Jahr musste man sich zweimal mit der Note 2 zufrieden geben. Bei der letztjährigen Bewertung hatten drei der im Landkreis untersuchten Badeseen „nur die Note 2” bekommen, bei der jüngsten Bewertung im Mai 2012 hatte der Germeringer See als einziger mit einer Note zwei abgeschnitten. Die Note zwei bedeutet, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Die Note eins wird vergeben, wenn alle erhobenen Leitwerte stimmen.
Die „späte” Badesaison in diesem Jahr dürfte dem Germeringer See gut tun, verhindert sie doch eine zusätzliche Verunreinigung durch den Badebetrieb. Auch das rigorose Fütterungsverbot, das über die Wintermonate weitestgehends eingehalten wurde, sollte sich auf die Bade- und Wasserqualität des Germeriger Sees positiv auswirken. Die Mai-Werte waren trotzdem nicht optimal. Rudolf Summer warnt daher vor zu viel Optimismus und grundsätzlich vor einer permanenten Zunahme der Verunreinigung. Er empfiehlt dringend, das bestehende Fütterungsverbot auch weiterhin einzuhalten. Nur so lassen sich auch die kuhfladenähnlichen Gebilde, die vom Grund des Sees an die Oberfläche gelangen, vermeiden. Möchte doch jeder gerne in der bevorstehenden Badesaion auf diese zwar gesundheitlich unbedenklichen, aber das Badevergnügen einschränkende Gebilde verzichten. Zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Wassersituation gestalten sich als sehr schwierig und teuer. Denn so ist sowohl die Reinigung des Gewässergrundes mit einer „Schlammabsaugung” als auch die Reduzierung der Wasservögel nicht nur aufgrund der hohen Kosten schwer umsetzbar und keine wirklichen Alternativen.
„Der Germeringer See bereitet uns seit einigen Jahren immer wieder Probleme”, unterstreicht Rudolf Summer. Tatsächlich fiel vor allen Dingen dieses Gewässer immer wieder durch schlechte Werte auf. Ursache hierfür nennt Summer mehrere Faktoren. „Wir meinen, dass es beim Germeringer See an den Wasservögeln liegt”, gibt er die Meinung seiner Kollegen weiter. Der Kot sinke, ebenso wie das Laub der umstehenden Bäume, auf den Seegrund und verstopfe auf diese Weise den natürlichen Wasseraustausch. Beides beeinträchtigt vom Grundwasser gespeiste Seen wie den Germeringer See deutlich mehr als solche, die zusätzlich über einen Ein- und Auslauf und damit über einen höheren Wasserwechsel verfügen. Auch das Alter und die Größe eines Sees spielen Summer zufolge eine wichtige Rolle: Je älter und kleiner, desto mehr Zeit haben Laub und Kot, das Wasser zu verunreinigen. Daneben sind es auch die Badenden, die durch den normalen Dreck auf der Haut, mehr aber noch durch Sonnenmilch, den See belasten. Auch starker Regen kann die Wasserqualität beeinträchtigen, indem er Düngemittel von umliegenden Äckern oder einfach nur Erde in des Gewässer schwemmt.