Akribie bei Pflege und Wartung: Insbesondere diese Tugend ist weiter bei Busunternehmen und Busfahrern gefragt, um das Sicherheitsniveau von Bussen zu heben. Dies unterstreicht TÜV Süd anlässlich der Veröffentlichung des „Bus-Report 2011”. Obwohl es wiederum bei über der Hälfte der 50.000 ausgewerteten Hauptuntersuchungen (HU) ohne Mängel hieß, gibt die Statistik in Sachen Beleuchtung, Bremsen und Korrosion Anlass zum Handeln. Mit einer Quote von 13,8 Prozent erheblicher Mängel schneiden die Busse bei der Hauptuntersuchung zwar deutlich besser ab als Pkw, angesichts der wichtigen Rolle von Bussen bei der Personenbeförderung müsse man aber zusammen mit den Busbetrieben weiter energisch an Verbesserungen arbeiten, unterstreicht Wolfgang Eichler, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Süd Auto Service GmbH. Rund 50.000 Hauptuntersuchungen an Reise- und Linienbussen bilden die Datenbasis für den „Bus-Report”, der durch den Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) jetzt zum zweiten Mal publiziert wird.
Was beim Blick in den diesjährigen Report besonders ins Auge fällt: Bei 19,4 Prozent der untersuchten Busse gab es Probleme mit der Beleuchtung – damit hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr weiter verfinstert (18,6 Prozent). Auf Platz zwei liegen in diesem Jahr die Probleme mit Motor/Antrieb (5,2 Prozent), dicht gefolgt von Mängeln an der Vorder- und Hinterachse (5 Prozent). Korrosionsmängel an tragenden Teilen stellten die Sachverständigen an 4,9 Prozent der Busse fest. Die Bremswirkung ließ bei 4 Prozent der Fahrzeuge zu wünschen übrig.
Der Blick aufs Ganze zeigt bei den Hauptuntersuchungen 2009/2010: Insgesamt 55,5 Prozent der Fahrzeuge kamen ohne Mängel auf den Prüfstand, bei 30,5 Prozent gab es geringe Mängel. Bei 13,8 Prozent der Reise- und Linienbusse wurden erhebliche Mängel diagnostiziert; als verkehrsunsicher mussten 0,2 Prozent der Fahrzeuge eingestuft werden. „Die insgesamt gute Sicherheitssituation darf nicht über den Einzelfall hinwegtäuschen. So kann ein erheblicher Mangel bei einem Reisebus, der auf eine lange Einzelstrecke geht, fatale Folgen haben: „Mit einer Quote von 13,8 Prozent erheblicher Mängel schneiden Busse zwar erheblich besser ab als etwa Pkw mit einer Mängelquote von rund 20 Prozent, angesichts des Einsatzes als Massenverkehrsmittel, müssen wir – zusammen mit den Busunternehmen – intensiv nach Wegen suchen, die Mängelquote weiter abzusenken”, sagt Wolfgang Eichler, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV SÜD Auto Service GmbH. Insbesondere der Zustand alter Fahrzeuge ab 20 Jahren – im Busverkehr durchaus keine Seltenheit – sei bisweilen kritisch.
Die Busse im Rahmen der Abfahrtskontrolle ausführlich durchsehen, das Personal für kleinere Arbeiten wie Leuchtenwechsel fit machen, bei anstehenden Reparaturen sofort in die Werkstatt: Wenn dieser Dreisatz noch konsequenter zur Anwendung kommt, dann lässt sich nach Ansicht von Wolfgang Eichler die Gesamtsituation bei der Bussicherheit weiter verbessern. „Schließlich haben beim Massenverkehrsmittel Bus alle Beteiligten – Betreiber, Werkstätten und Prüforganisationen – eine große gesellschaftliche Verantwortung”, so Eichler.