Im Rahmen der sozialen Aktion „Schüler helfen Leben” besuchte die 10-jährige Sophie Hoffmann, Schülerin am Welfen-Gymnasium Schongau, am Donnerstag, 28. Juli, die Redaktion des Werbe-Spiegel Verlags in der Laimer Fürstenrieder Straße, um einen Arbeitstag in der Redaktion zu leisten. Das Besondere dieses Projekts: Die Arbeitszeit, die Sophie im Verlag leistete, wurde ihr vom Werbe-Spiegel bezahlt. Doch durfte die Schülerin der fünften Klasse das Geld nicht für sich behalten. Der Werbe-Spiegel Verlag überwies die von Sophie erarbeitete Summe von 50 Euro direkt an die Stiftung „Schüler helfen Leben”. Dieser Betrag und alle weiteren Gelder, die von allen Schülern, die sich am Projekttag beteiligt hatten, erwirtschaftet wurden, werden an Jugendhilfsprojekte im Balkan überwiesen. Sophie Hoffmann besuchte im Rahmen eines Pressetermins die Kleintierfachpraxis Dr. Klaus Sommer in Großhadern. Das ist ihre Reportage:
In einem schönen Hinterhof im Herzen Großhaderns findet man den Eingang zur Tierärztlichen Praxis Dr. med. vet. Klaus Sommer (Heiglhofstr. 1a). Schon wenn man die Praxis betritt, wird man von freundlichen Damen hinter dem Tresen mit einem fröhlichem „Hallo“ empfangen. Die Praxis selbst ist hell, freundlich, und im Wartezimmer gibt es Kaffee und Wasser für die Wartenden. Doch warten muss hier eigentlich niemand, denn diese Praxis bietet Terminsprechstunden an. Eine lange Wartezeit gibt es hier nicht. Darauf sind die Mitarbeiterinnen sichtlich stolz. Besonders schön ist auch der kleine Garten, in dem sich Hunde vor ihrer Behandlung noch richtig austoben können.
Dann darf ich zu Dr. Klaus Sommer in das Behandlungszimmer. Dass für den Doktor der Beruf mehr Leidenschaft als Pflicht ist, merkt man ihm im Gespräch sofort an. Dann geht es auch schon los mit dem Interview. Meine erste Frage lautet: „Was war das größte Tier, das Sie jemals untersucht haben?“ Darauf antwortet Dr. Sommer: „Ich habe am Anfang eine Weile in einer Großtierpraxis gearbeitet, somit kamen da auch große Tiere wie Rinder oder Pferde.“ Das kleinste Tier wiederum, das er jemals untersuchte, waren Babymäuse und Babymeerschweinchen. Das wohl ungewöhnlichste Tier war eine Tarantel, die sich die Spinnendrüsen mit Streu verklebte. „Das Streu haben wir dann mit langen Pinzetten entfernt“, erzählt Dr.Sommer.
Doch wie wird man überhaupt Tierarzt? Um diesen Beruf lernen zu können, braucht man Abitur mit einer Abschlussnote von 1,3 bis 1,5. Dann geht es weiter zum Studium. Die Studienzeit beträgt elf Semester. Dr. Sommer hatte im Gymnasium von der fünften bis zur elften Klasse Latein. „Latein ist sehr sinnvoll für das Studium“, bekräftigt er. Nach dem Studium machte er gleich im Anschluss seinen Doktor. Dann hängte er sogar noch die Weiterbildung zum Fachtierarzt an. Dass hat noch einmal vier Jahre gedauert. Seine Praxis in Großhadern führt er seit 2003. Heute ist Dr. Sommer 41 Jahre alt. Die Arbeitszeit als Tierarzt ist lange. Er arbeitet 50 bis 60 Stunden die Woche. Natürlich muss auch manchmal am Wochenende oder spät abends gearbeitet werden, das lässt sich nicht vermeiden in diesem Beruf.
Er selbst hat kein Tier, denn dazu hat er keine Zeit. Außerdem sind seine Kinder noch zu klein, um sich um ein Haustier zu kümmern. Ich möchte von ihm wissen: „Welches Tier wäre ihrer Meinung nach am passendsten für ein Kind?“ Er antwortet: „Ein Tier ist ein Lebewesen, ein Geschöpf Gottes und kein Spielzeug. Man sollte viel Zeit und Zuneigung in die Pflege investieren. Und dann muss man einfach genau überlegen, welches Tier schon vom Charakter passt und wieviel Zeit man überhaupt hat.“
Dr. Sommers Lieblingstiere sind Elefanten.”Die finde ich einfach lustig.“ Dann blickt er auf seine Uhr und sagt: „Gleich kommt der Rottweiler Nero, der wird heute operiert und und auch der Zahnstein entfernt. Wenn Du willst, dann kannst Du zusehen. Aber nur, wenn auch die Besitzerin damit einverstanden ist.“ Die Besitzerin ist einverstanden. Dann wird Nero in Narkose gelegt. Die Tierarzthelferin Priska Maier entfernt Nero liebevoll und ohne Hektik den Zahnstein.
Dann beginnt die eigentliche Operation. Dem Hund soll ein Knoten entfernt werden. Da ich bei der Operation nicht dabei sein kann, besuche ich die Assistentinnen im Eingangsbereich. Sein Team besteht aus insgesamt sieben Mitarbeitern. „Drei bis fünf sind immer vor Ort“, so Tierarzthelferin Sandra Landkammer. Die Praxis scheint ein schöner Arbeitsplatz zu sein, es herrscht eine offene Atmosphäre und es wird viel gelacht. Bei der Frage nach einem lustigem Erlebnis erzählt sie: „Ein Hund ist einmal aus dem Fenster gesprungen. Dem war langweilig, weil wir uns wohl zu lange mit dem Besitzer unterhalten haben. So stand er plötzlich auf und sprang aus dem Fenster. Dafür durften wir ihm im Laufschritt durch ganz Hadern folgen und einfangen.“
Dann verabschiede ich mich von Dr. Sommer und seinem freundlichem Team. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Sophie Hoffmann