Er ist gebürtiger Hermannstädter, wuchs im Münchner Westen auf, hatte seinen ersten großen Auftritt mit 13 Jahren in Finnland und sang vor kurzer Zeit in Istanbul. International, ist wohl das Wort, das die Karriere des Allround-Musikers Elvin Dandel am besten beschreibt. Internationalität ist es auch, was dem jungen Künstler sehr wichtig ist: „Ich finde es schön, wenn Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen geschafft werden”, meint der Musiker. Und genau so eine Verbindung entstand damals in Finnland. Bei einem Musikwettbewerb lernte Elvin die Prädidentin der WAFA (World Association of Festivals and Artists), Figen Cakmak kennen. Sie war es, die ihm dieses Jahr einen Auftritt bei dem „Internationalen Festival der Songs für Istanbul”, das im Rahmen „Istanbul Kulturhauptstadt 2010” stattfand, verschaffte.
Bei dem Festival im großen Auditorium des Kongresszentrums von Istanbul, trat Elvin gemeinsam mit Sängerinnen und Sängern aus 14 Ländern auf, unter anderem Ruta Sciogolevaite (Litauen), Nico (Rumänien) und Sahra Class (England), und sang dort Lieder, die der Stadt am Bosporus gewidmet waren waren. Für Elvin war das eine ganz besondere Erfahrung: „Wir waren so viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern, aber auf der Bühne waren wir alle gleich”, erklärt er. Ein zweites Festival folgte im Oktober in Kusadasi, bei dem Elvin erneut auf seine internationalen Kollegen traf. Songs des Komponisten Tolga Gürdil und seines Partners Özkan Turgay standen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung. In Kusadasi war auch die französische Sängerin Anne-Marie David als Gastsängerin anwesend, die 1973 den GrandPrix-Eurovision für Luxemburg gewann.
Musik war schon früh Teil von Elvins Leben. Bereits als 5-Jähriger begann er mit dem Klavierspielen, mit zwölf Jahren folgte dann eine Klavierausbildung an der Sing- und Musikschule am Richard-Strauss Konservatorium München. Später genoss er eine vierjährige Gesangs- und Sprecherausbildung. Zudem beherrscht Elvin neben dem Klavier die Instrumente Gitarre, Schlagzeug und Percussion. Und dies alles neben dem Studium der Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Elvin ist aber nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler. Mit etwa 17 Jahren meldete er sich das erste Mal bei einem Casting. „Ich habe angenommen, das sei nur ein kleiner Werbe-Spot, für den ich mich da bewerbe”, erzählt er. Als er dann aber zum Vorsprechen eingeladen wurde und plötzlich neben Katja Riemann stand, stellte sich raus, dass er sich für die zweiteilige Serie „Else” gemeldet hatte und tatsächlich bekam er auch die Rolle. Seitdem war er in verschiedenen Filmproduktionen zu sehen. Beispielsweise in der Hauptrolle des US-Spielfilms „Return of the Living Dead: Necropolis“ mit Peter Coyote und als Hauptdarsteller im Werbespot für die UEFA Europa-Meisterschaft 2008.
Momentan hat Elvin die Arbeiten an seinem ersten Album abgeschlossen. „Living on a surrogate” heißt das Werk und enthält zehn von Elvin selbst komponierte, geschriebene und gesungene Songs. „Ich wollte ein möglichst authentisches Album machen und das so, als ob es live wäre”, betont der Künstler. So verzichtete Elvin auf die Hilfe von Computer und Technik und verließ sich ganz auf das musikalische Können seiner Band und auf seine Stimme. Sein zweites aktuelles Projekt betrifft seine Fähigkeiten als Komponist. Für die rumänische Sängerin Silvia Stanescu komponierte er einen Song, mit dem sie im Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2011 für Rumänien antreten wird. Und Elvin hat noch mehr Pläne: „Für die Zukunft wünsche ich mir, mehr in München und Bayern aufzutreten, denn nach den langen Studioarbeiten reizt es mich wieder auf der Bühne zu stehen und das am liebsten in meiner Heimat.”