Bei Münchens großem Improtheater-Ereignis, der Impro-Cup, ist die erste Runde schon vorbei. In vier Viertelfinal-Abenden wurden unter den besten Impro-Schauspieler die allerbesten ausgesiebt. Und die treten jetzt beim Halbfinale am Samstag, 11. Mai, um 20 Uhr im Schlachthof (Zenettistr.) gegeneinander an (Einlass 18 Uhr / Beginn 20 Uhr). Sport trifft da auf Theater, Teamgeist auf Wortwitz und Zufall auf Meisterschaft - und das schon seit 15 Jahren. Zum ersten Mal in der Geschichte des Improcups findet der Wettbewerb unter einem Motto statt. Es lautet: „Respekt!” Das Publikum, das mit seinen Vorgaben die Akteure zu Höchstleistungen anspornt, kürt auch den Sieger jedesn Aufeinandertreffens: Sein Applaus entscheidet, wer als Sieger vom Platz geht.
Das Besondere bei diesem Halbfinale: Anders als bei den Abenden zuvor treten nicht nur zwei Teams gegeneinander an. Nein! Alle vier Sieger der Vorrunde stehen am Samstag auf der Bühne. Das sind Frau Groß, Englisch Lovers, KK and the Crush und die Rheintöchter. Nur zwei von ihnen werden es weiter ins Finale schaffen können, bei dem der diesjährige „Impro-König” gekrönt wird. Der Pokal wartet schon.
Nach dem Probelauf 2016 konnte das Team 2017 das Finale erreichen und verlor nur um Haaresbreite gegen die Sieger KanaDa. 2018 verloren die beiden wieder um Haaresbreite gegen KK and the Crush. Sind sie der ewige Vizemeister? Natürlich gehören sie in diesem Jahr wieder zu den Topfavoriten. Christine Sittenauer (Frau) und Robert Lansing (Groß) fahren alle Geschütze auf: Sie kämpfen sowohl mit den Waffen der Frauen als auch dem Charme großer Männer, der Faszination des Augenblicks, überraschenden Geschichten, Momenten voller Emotion, lassen Helden entstehen, bringen Augen zum Leuchten und Herzen zum Höherschlagen.
Sie ist eine Marke in der Impro-Szene. Als sie anfing, war sie fastfood theaters jüngste Schauspielerin. Und so fühlt sie sich immer noch. Seit 25 Jahren. Er ist wirklich jung und so facettenreich, dass sein blaues Jackett mit roten Tulpen nur ahnen lässt, wozu er im Stande ist. Sie hat ihn darin gesehen und sich sofort verliebt. „Willst Du mit mir den Cup gewinnen?”, hat sie ihn gefragt, und er hat „Ja!” gesagt. Beim ersten Mal war es noch nicht so einfach, beim zweiten Mal haben sie ihn gewonnen: KK and the Crush, das sind Karin Krug (fastfood theater / München) und Tobias Zettelmeier (bühnenpolka / München), der amtierende Titelverteidiger. Ein Paar voller Enthusiasmus und Ekstase, bei dem sich Energie und Dynamik derart vereint, dass es jederzeit zum Sieg reicht.
Jim Libby konnte als Partner von Jacob Banigan mit „Rocket Sugar Factory” bereits drei Mal den Improcup gewinnen. 2018 war er zum ersten Mal mit seinem neuen Partner Michael Smulik auf der Improcup Bühne. Der Südafrikaner spielt mit Jim in Wien gemeinsam in der Gruppe „English Lovers”. Seit vielen Jahren ist ihr Team bei den österreichischen Meisterschaften im Theatersport sehr erfolgreich und hat den Titel schon mehrfach gewonnen. In diesem Jahr wollen beide weiterkommen. Mit ihnen steht eine geballte Ladung Testosteron in den Startlöchern.
Die Sieger von 2016 und Finalteilnehmer von 2017 sind ein absolutes Spitzenteam beim Improcup. Ilka Luza aus Düsseldorf, langjährige Improspielerin, seit 2011 mit ihrem Mann Dave regelmäßiger Gast beim Improcup und bekannt durch Impro-Auftritte im Fernsehen, hat sich - und das war die Überraschung des Jahres beim Improcup 2016 - mit Matthias Brandebusemeyer zusammengetan, um sich auf den Weg zum Gewinn des Improcup zu machen. Matthias war bereits seit 1994 festes fastfood-Ensemble-Mitglied, bis er 1999 zu den Bonner Springmäusen wechselte. Er gehört mit seinem verrückten Humor zu den gefährlichen Improspielern.
Das Theatersport-Format ist eine echte Erfolgsgeschichte und aus der Münchner Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken: Seit 15 Jahren folgen jedes Jahr renommierte Spielerinnen und Spieler aus der deutschsprachigen und internationalen Impro-Szene der Einladung des fastfood theaters nach München auf die großen Bühne im Schlachthof. Die Teams geben alles mit vollem Körpereinsatz, mit Konzentration, Inspiration und Fantasie, mit Emotionen, sportlicher Haltung und „Fair Play“. Sie teilen verbale Watschen aus, stellen sich metaphorisch ein Bein, fangen hochfliegende Bonmots gekonnt aus der Luft und werfen sich singend die Bälle zu. Die Improvisateure fordern sich selbst und die Kollegen mit geschickten dramaturgischen Manövern zu unglaublichen Geschichten heraus. Sie schmeißen sich mit allem, was sie haben, ins Zeug, um das Beste aus jeder Szene herauszuholen.Manchmal sogar aus der des gegnerischen Teams.
Improtheater gelingt nur mit gegenseitigem Respekt. Der respektvolle Umgang auf der Bühne ist für das fastfood theater Team schon seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Angesichts der vielen gesellschaftlichen Entwicklungen, die ein besonnenes und respektvolles Miteinander vermissen lassen, möchte das Ensemble diesem Aspekt mehr Gewicht verleihen und ihn bewusst nach außen tragen. Der Improcup steht daher unter dem Motto „Respekt”.
Beim Viertelfinale haben die Münchner Wochenanzeiger die Zuschauer gefragt, wovor sie (besonderen) Respekt haben. Das haben sie geantwortet:
... vor den Altenpflegerinnen und Altenpflegern, die sich um die Menschen in den Heimen kümmern.
... vor Reitern und vor Pferden.
... vor Jugendamtsmitarbeiterinnen.
... vorm Muada wean.
... vor meiner Freundin.
... vor der korrekten Verwendung von Subdomains.
... vor unserer Umwelt.
... vor meiner Partnerin - sie hält mich schon fast vier Jahre aus.
Zwei Teams ringen um den Sieg. Das Publikum entscheidet nicht nur, wer die Punkte bekommt, sondern gibt auch die Vorgaben für die Szenen.
Ein Zufallsgenerator stellt spontan Pflichtaufgaben. In einer gemeinsamen Runde müssen sie zeigen wie gut sie zusammen spielen können. Der Schiedsrichter und Moderator Andreas Wolf wacht streng über die Einhaltung der Spielregeln. Das Buuhen ist ausdrücklich erlaubt.
Abgesehen von den strengen Zeitvorgaben müssen die Spielerinnen und Spieler höllisch darauf achten, alle Aktionen zu vermeiden, die zu Punktabzug führen können.
Dummheit
Erfüllen die Spieler bestimmte Aufgaben nicht genau, kann das Publikum sie mit Applaus-Entzug bestrafen.
Verspätung
Wer überzieht, wird mit Punktabzug bestraft.
Zumutung
Die Szene ist zu schlecht und wird abgebrochen.
Schiedsrichterbeleidigung
Dieses Vergehen wird mit einer Strafzeit je nach Härte des Vergehens und einer Papiertüte auf dem Kopf geahndet.
Die nächsten Impro-Abende im Schlachthof (Zenettistr.) finden zu folgenden Terminen statt (Einlass 18 Uhr / Beginn 20 Uhr):
11. Mai (Halbfinale): Gewinner der Matches von Januar bis April.
6. Juli (Finale): Gewinner des Halbfinales vom Mai.
Karten gibt es u.a. über München Ticket (24,70 Euro). Weitere Informationen: www.improcup.de im Web.