Zwei Jahrzehnte Kulturhistorischer Verein Feldmoching auf dem Gfild e. V.

Feldmoching · »Die Fahne ist das Ziel«

Der Vorstand (von links): Helmut Keßler, Irmengard Bähr und Maximilian Bauer. 	Foto: sl

Der Vorstand (von links): Helmut Keßler, Irmengard Bähr und Maximilian Bauer. Foto: sl

Feldmoching · Im Kampf um den Erhalt der ehemaligen »Untermühle« und damaligen Hofstelle formierten sich vor gut 20 Jahren 15 engagierte Feldmochinger in der »Feldmochinger Möbelstube« von Helmut Keßler und gründeten den Kulturhistorischen Verein Feldmoching auf dem Gfild e. V. »Der damalige Volkskulturpfleger der Landeshauptstadt München, Volker D. Laturell, und ich setzten sich als erste für den Erhalt des Hofes als späteres Heimatmuseum ein.

Dafür bedurfte es eben die Gründung eines Kulturvereins«, erinnert sich der heutige Ehrenvorsitzende Helmut Keßler, der die Geschicke des Vereins von 1990 bis 2005 als 1. Vorsitzender leitete. Trotz vieler Proteste des Vereins und Hilferufe an die Stadt München sowie ein abgelehnter Antrag von Laturell auf Denkmalschutz, wurde die »Untermühle« im Zuge des Baues der Autobahn A99 im Jahr 1993 abgebrochen. »Der Traum von einem Heimatmuseum war ausgeträumt, aber unser Vereinsleben ging weiter«, so Keßler.

Heute ist der Kulturhistorische Verein in der Josef-Frankl-Straße 55 zu Hause und hat 125 Mitglieder. Nach jahrelangem Hin und Her habe man nun endlich alles unter einem Dach. »Fast jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr können Besucher die jeweiligen Ausstellungen besuchen, diskutieren, sich informieren oder unsere reichhaltige Bibliothek benutzen«, erklärt der 1. Vorsitzende, Maximilian Bauer, der sich mehr Interesse bei den Ausstellungen und Lesungen des Vereins wünscht. Zum Aufgabengebiet des Vereins gehört aber auch die Sammlung von Exponaten.

Dazu zählen unter anderem alte landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, alte Möbel, Inneneinrichtungen, Nachlässe von Künstlern und altes Baumaterial von Abbrüchen. »Unser Verein bietet etwas für die jungen Alten oder auch für die alten Alten. Die Menschen eben, die nicht mehr viel Interesse an Sport und Tanz haben. Wer Interesse an Geschichte hat und sich mit Gleichgesinnten austauschen möchte, ist bei uns genau richtig«, lächelt Kassier Irmengard Bähr. Auf große Feierlichkeiten wurde ganz bewusst zum 20-jährigen Bestehen verzichtet. »Wir sind Mitglied im Gesamtverein Feldmoching und bei so vielen Vereinen gibt es immer ein Jubiläum zu feiern und die anderen Vereine sind zum Teil noch wesentlich älter. Deshalb haben wir uns heuer entschieden, nur intern ein bisschen zu feiern«, sagt Maximilian Bauer.

Ein großes Ziel gibt es allerdings, auf das der Verein in den kommenden fünf Jahren hinarbeiten möchte: »Wir wollen uns gerne eine Fahne anschaffen. Aber daran sind auch bestimmte Bedingungen geknüpft, wie beispielsweise eine Fahnenmutter. Das ganze Vorhaben kostet auch etwas Geld und das müssen wir erst einmal haben«, so Bauer. Neben dem 50-jährigen Bestehen des Feldmochinger Volkstheaters, das ebenfalls zum Gesamtverein Feldmoching gehört, steht ein weiteres Ereignis eines Mitgliedsvereins an: Der Heimat- und Volkstrachtenverein Riadastoana e. V. feiert am Samstag, 12. Juni, sein 90. Gründungsfest. Mehr Informationen über die verschiedenen Feldmochinger Vereine finden Interessierte im Internet unter: www.feldmoching.net.

Silke Leuendorf

Artikel vom 08.06.2010
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