Präventionsprojekt an der Hauptschule: »Schritte gegen Tritte«

Vaterstetten · Gewalt hat viele Gesichter

Die Schüler der Klasse 9a nahmen an dem Gewaltpräventionsprojekt »Schritte gegen Tritte« teil. Foto: Privat

Die Schüler der Klasse 9a nahmen an dem Gewaltpräventionsprojekt »Schritte gegen Tritte« teil. Foto: Privat

Vaterstetten · Auf Einladung des Jugendpflegers der Gemeinde Vaterstetten, Jörg Cordruwisch, besuchten Ende des Jahres Frau Fenchel-Widmann und Herr Widmann die Klasse 9 a der Hauptschule in Vaterstetten mit dem bundesweiten Projekt »Schritte gegen Tritte«. Es ist ein Gewaltpräventionsprojekt für Jugendliche ab der 7. Klasse und thematisiert strukturelle, ethnische und personale Gewalt und bietet Jugend-lichen Methoden der gewaltfreien Konfliktbearbeitung in altersgemäßer und genderspezifischer Form.

Als kirchliches Projekt hat es seine Quellen in der biblischen Spiritualität der Gewaltfreiheit, bezieht jedoch ein weites Spektrum anderer religiöser und weltanschaulicher Erfahrungen mit ein. Basierend auf der Anti-Rassismus- und Anti-Apartheidsarbeit in Südafrika wurde es 1993 vom Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen durch Pastor Klaus J. Burckhardt entwickelt und in Deutschland eingeführt. Vergleichen wir die Erscheinungsformen von Gewalt an verschiedenen Schulen, so wird rasch eine große Bandbreite deutlich. Gewalt hat viele Gesichter. Sie äußert sich offen oder versteckt, verbal oder nonverbal, persönlich oder strukturell; sie kann sich gegen Einzelne oder gegen Gruppen richten; sie geht von Jungen wie Mädchen, Männern und Frauen aus. Gewalt hat ihre eigene Dynamik, ihre eigenen Gesetze. Und vor allem: sie macht Angst und erzeugt eine Spirale weiterer Gewalt. Schüler entdecken bei diesem Projekt, dass sie über ihre eigenen Gewalterfahrungen reden können, ohne dabei ausgelacht zu werden. Sie erfahren, dass Angst vor Gewalt »normal« ist. Sie lernen auf Körpersignale zu achten und sich ihrer eigenen Möglichkeiten und Ressourcen bewusst zu werden. Auf diese Art und Weise wird das persönliche Selbstwertgefühl gestärkt. Während des Projekts werden Alternativen zu Gewalt aufgezeigt und Zivilcourage wird als Stärke erfahren. Die Schüler der Klasse 9 a trainierten insbesondere anhand von Gesprächsgruppen, Simulationsspielen, Mobbingübungen und sahen ein Video über Gewalt in der Frankfurter U-Bahn, welches die Problematik eindrucksvoll veranschaulichte.

Artikel vom 13.01.2010
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