Die politischen und gesellschaftlichen Themen Schwabings im Jahr 2009

Schwabing · Hier wird kräftig an der Zukunft gebaut

Nach jahrelangen Planungen und zunächst vehementem Protest vieler Schwabinger eröffneten am 12. Dezember OB Ude und MVG-Chef Herbert König die neue Tramlinie 23 Richtung Parkstadt.

Noch pünktlich in diesem Jahr, in dem das Schwabinger Krankenhaus seinen 100. Geburtstag feiert, ist der Startschuss für Umbau und Sanierung der Klinik gefallen. Am Dienstagvormittag, 1. Dezember, fand zwischen Haus 2 und Haus 3 auf dem Klinikgelände der Spatenstich für den ersten und zweiten Bauabschnitt statt.

Der Unmut über Bachelor- und Bologna-Reform treibt auch in München die Studenten auf die Barrikaden – oder zumindest ins Audimax. Seit 11. November besetzen Studenten den Vorlesungssaal der LMU unter dem Motto »Bildungsstreik«. Nach friedlichen Demonstrationen durch Schwabing und Zentrum von mehreren tausenden Schülern, Studenten und Sympathisanten hat sich am 23. November erstmals der bayerische Wissensschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) der offenen Diskussion gestellt und mit den Studenten im Audimax diskutiert. Den Studenten geht es um drei Forderungen: Chancengleichheit in der Bildung, Abschaffung der Studiengebühren, mehr Mitspracherecht in der Hochschulpolitik.

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Jeden Abend um 21.20 Uhr leuchtet in der Türkenstraße ein rotes Licht auf: Seit November erinnert eine lang umstrittene Lichtinstallation an das Hitler-Attentat vor 70 Jahren: Am 8. November jährte sich das missglückte Hitler-Attentat von Georg Elser zum 70. Mal. Kurz vor dem Jubiläum hat die Stadt dem Widerstandskämpfer auf dem nach ihm benannten Platz direkt bei der Grundschule an der Türkenstraße ein Denkmal gesetzt – und damit radikale, zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum geschaffen. Statt einer traditionellen Statue erinnert nun eine Lichtinstallation an den württembergischen Schreiner und seinen vergeblichen Versuch, das Nazi-Regime zu stürzen.

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Gut 38 Jahre nach seiner Eröffnung am 19. Oktober 1971 erstrahlt der U-Bahnhof Münchner Freiheit in neuem Glanz: Die Schwabinger Station aus den Gründungsjahren der U-Bahn wurde in den vergangenen rund 20 Monaten umfassend saniert, neu gestaltet, brandschutztechnisch ertüchtigt und barrierefrei ausgebaut. Das neue Licht- und Farbkonzept, wegen seiner grellen Farbgebung nicht ganz unumstritten, stammt von dem weltweit renommierten Schwabinger Lichtdesigner Ingo Maurer.

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Nach zehn Jahren bekam München wieder eine neue Trambahnstrecke. Die Linie 23 verbindet die Münchner Freiheit mit der Parkstadt Schwabing. Am Samstag, 12. Dezember, wurde sie feierlich an der neugestalteten Haltestelle Münchner Freiheit eröffnet. 27.000 Fahrgäste nutzten am ersten Tag die Gelegenheit, kostenlos die neue Strecke zu erkunden. Sobald die städtebauliche Entwicklung in der Parkstadt Schwabing abgeschlossen ist, erwartet die MVG an Werktagen rund 18.000 Fahrgäste. Die neue Tram läutet eine Art Renaissance für diese Art der Fortbewegung ein. Neben weiteren neuen Tramstrecken soll die Linie 19 über Neuaubing nach Freiham und die Nordtangente durch den Englischen Garten verlängert werden.

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Die neue Tram wird auch durch das Gelände Leopoldstraße 152 bis 194 fahren, das komplett neu bebaut wird. Hotel und Metro sollen 2011 abgerissen werden, 2014 soll alles fertig sein. Im Mai konnten Bürger erste Pläne sehen. Auf das 42.000 Quadratmeter große Grundstück kommen zwei Hotels, Mietwohnungen, Appartements, Geschäfte, Kindertagesstätte und eine Kleinkunstbühne. Dabei öffnet sich das Quartier nach außen und soll urbanes Flair bekommen. Bezirksausschuss und Anwohner, die sich im Mai über die Pläne informieren konnten, sind bisher angetan von dem neu entstehenden Areal, das damit eine Belebung erfahren dürfte.

Artikel vom 29.12.2009
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