Themen die den Stadtteil Au-Haidhausen bewegen – BA-Chefin im Gespräch

Haidhausen · »Wir bleiben am Ball«

Über Plänen brüten gehört zum Tagesgeschäft von Adelheid Dietz-Will. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen blickt im Gespräch mit dem Haidhausener Anzeiger auf das Jahr 2009.Foto: ak

Über Plänen brüten gehört zum Tagesgeschäft von Adelheid Dietz-Will. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen blickt im Gespräch mit dem Haidhausener Anzeiger auf das Jahr 2009.Foto: ak

Haidhausen · »Das Bauprojekt an der Welfenstraße wird im kommenden Jahr Formen annehmen«, sagt Adelheid Dietz-Will. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) gab dem Haidhausener Anzeiger einen Ausblick auf das Jahr 2009. Neben dem Großprojekt »Welfenstraße« wird das Thema »Nachnutzung der ehemaligen JVA Am Neudeck«, die Fortschreibung des Umwandlungsverbotes, sowie die Verkehrsbelastung entlang der Rosenheimer Straße die Stadtteilpolitiker beschäftigen.

»Im Frühjahr rollen an der Welfenstraße wahrscheinlich schon die ersten Bagger an«, meint Dietz-Will. Denn der Billigungsbeschluss für den Bebauungsplan liegt bereits vor. Auch die vom BA geforderte Fußgängerbrücke ist dort als mögliche Option aufgeführt – gebaut wird die Verbindung über die Bahn bis zum Ostfriedhof jedoch erst einmal nicht. Über den idealen Standort der Brücke sind sich BA und Stadt nämlich noch nicht einig. Dietz-Will hält den Bau der Brücke in Verlängerung der Senftlstraße für sinnvoll, die Stadt favorisiert den Tassiloplatz als Standort für die Bahnüberquerung. Nicht nur bei diesem Thema will die BA-Chefin »hart bleiben und sich wehren«, sondern auch gegen den Bau einer dreieinhalb Meter hohen Schallschutzmauer am Tassiloplatz etwas unternehmen.

»Weiterhin am Ball« bleibt der BA auch bei der Nachnutzung des JVA-Geländes am Neudeck.

Zunächst scheiterte man mit dem Vorstoß, dort ein Senioren- und Studentenwohnheim zu bauen, das Hotel »BISS« bekam den Zuschlag. »Aber es gibt noch zusätzliches Baurecht, das der Freistaat Bayern kommendes Jahr europaweit ausschreiben wird«, sagt Dietz-Will. Der BA wird versuchen hier erneut Einfluss zu nehmen, »da es die letzte freie Fläche im Stadtteil ist«.

Kopfzerbrechen bereitet Dietz-Will die Tendenz zur Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. »Die Erhaltungssatzung läuft 2011 aus, daher werden wir uns im kommenden Jahr verstärkt um deren Fortschreibung kümmern.« Denn momentan gebe es nur »stumpfe Instrumente«, um die Mieter zu schützen.

»Ein Dauerbrenner ist die Verkehrsbelastung entlang der Rosenheimer Straße – für eine Entlastung der Anwohner werden wir uns im nächsten Jahr verstärkt einsetzen«, verspricht Dietz-Will. Zusammen mit ihren Kollegen aus Ramersdorf und Berg am Laim will sie sich für einen Rückbau der »direkten Verbindung von Rosenheim zum Marienplatz« stark machen.

Mobil machen will die Mehrheit der BA-Mitglieder auch gegen die Videoüberwachung am Orleansplatz. »Ich selber überquere den Platz gar nicht mehr«, sagt Dietz-Will. Ein Problem mit Obdachlosen oder Alkoholkranken sowie Kriminalität gebe es dort nicht mehr – »und eine Präventivüberwachung lehnen wir ab«, betont die BA-Chefin. Auch dem Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke steht der BA kritisch gegenüber. Dietz-Will: »Wir werden nächstes Jahr an unserer Doppelstrategie festhalten und uns für den Ausbau des Südrings einsetzen, gleichzeitig aber auch die Planungen der Bahn auf Mängel hin überprüfen.«

Mit Freude sieht Dietz-Will der nächsten Phase der Isar-Renaturierung entgegen. Momentan wird der Bauabschnitt bis zur Reichenbachbrücke fertig gestellt. Im nächsten Winter wird dann der kniffligste Teil bis zum Deutschen Museum in Angriff genommen. »Die Baustellen sind zwar ein wenig hinderlich, aber wenn alles fertig ist, wird der Erholungswert enorm sein«, meint Dietz-Will.

Dass dem Bezirksausschuss wieder ein anstrengendes Jahr bevorsteht, davon ist Dietz-Will überzeugt, »aber wenn man so schöne Erfolgserlebnisse wie die Eröffnung der Kinderkrippe in der Kirchenstraße miterleben darf, weiß man einfach, dass sich jede Stunde Arbeit lohnt«. Andrea Koller

Artikel vom 05.01.2009
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