Nachbarschaftshilfe Kirchheim: Helene Emmer ist der Weihnachtsengel 2008

Kirchheim · Nur der Mensch zählt

Helene Emmer ist der Weihnachtsengel 2008: Seit 1995 engagiert sich die 73-Jährige unermüdlich im sozialen Bereich in Kirchheim, unter anderem bei der örtlichen Nachbarschaftshilfe gemeinsam mit dem Vorsitzenden M. Engl, J. Weber (2.v.l.) und J. Seidl. Fo

Helene Emmer ist der Weihnachtsengel 2008: Seit 1995 engagiert sich die 73-Jährige unermüdlich im sozialen Bereich in Kirchheim, unter anderem bei der örtlichen Nachbarschaftshilfe gemeinsam mit dem Vorsitzenden M. Engl, J. Weber (2.v.l.) und J. Seidl. Fo

Kirchheim · Sie ist ungefähr 1,60 Meter groß und ein wahres Energiebündel: Die 73-jährige Helene Emmer sprüht vor Lebensmut und kümmert sich rührend um ihre Mitmenschen, wenn sie sich etwa um Kranke kümmert. Deswegen ist sie für die Kirchheimer Nachbarschaftshilfe, bei der sich Emmer unter anderem engagiert, und für den Landkreis-Anzeiger der »Weihnachtsengel 2008«.

Für die Nachbarschaftshilfe sieht Emmer vor allem nach einer älteren Dame, die bettlägerig ist. Sie kocht Mittagessen und verbringt Zeit am Krankenbett. Außerdem geleitet die 73-Jährige als Schulweghelferin einmal in der Woche Kinder sicher über die Kirchheimer Hauptstraße. Helene Emmer liest im Gottesdienst und vertritt die Mesnerin. Sie hilft bei den Seniorennachmittagen der Pfarrei mit, übernimmt Besuchsdienste der Pfarrei und kümmert sich um den Blumenschmuck bei Festen. »Ich muss offen dafür sein, was ein anderer von mir braucht«, sagt die quirlige Mitarbeiterin der Nachbarschaftshilfe. Für sie ist »der Mensch das Wichtigste«. Beim sozialen Engagement geht Helene Emmer »von sich selbst weg, um anderen zu helfen«.

Seit 1995 ist sie im Ruhestand. 20 Jahre lang war die 73-Jährige im Kirchheimer Kindergarten tätig, danach hat sie sich nach einem neuen Betätigungsfeld umgesehen. »Ich wollte etwas tun.« Emmer hat zunächst eine Familie mit drei Kindern betreut, was ihr geholfen hat, sich von der Arbeit im Kindergarten »abzunabeln«.

Heute ist sie mit ihren Aktivitäten sechs Tage die Woche beschäftigt. Dabei achtet Emmer aber durchaus darauf, mit ihrer Kraft zu haushalten. Einen Tag in der Woche, am Mittwoch, hat sie »frei«. Und selbst dann ist die rührige Helferin selten zu Hause anzutreffen. Sie besucht dann nämlich zum Beispiel Freundinnen, geht zum Nordic Walking, meditiert oder geht Spazieren. Emmer singt gerne und besucht oft den Gottesdienst. »Daher hole ich mir meine Kraft.« Einen Fernseher hat die 73-Jährige nicht, dazu bleibt ihr keine Zeit.

Für den Vorsitzenden der Kirchheimer Nachbarschaftshilfe, Manfred Engl, sind Helfer wie Helene Emmer Gold wert. »Wir bräuchten in allen Bereichen mehr Engagierte wie sie«, sagt er. Für Pflege, Fahrdienste oder im hauswirtschaftlichem Sektor würde sich die Nachbarschaftshilfe über mehr Unterstützung freuen, und wenn es nur für eine Stunde in der Woche ist.

Der Vorteil ist auch laut Engl, dass die Einrichtung nicht kommerziell ausgerichtet sei. Somit könne man flexibel, ohne Zwänge wie bei vorgeschriebenen Zeiten, zum Beispiel eine Stunde zur Verfügung stellen um vorzulesen.

Jadranka Seidl von der Nachbarschaftshilfe gibt auch zu bedenken, dass Freiwillige von ihrem ehrenamtlichen Einsatz selbst ebenfalls profitieren würden: »Man bekommt als Helfer in mehrfacher Hinsicht so viel Positives zurück.« Für sie ist das die Motivation, um weiter zu machen. Sieht man Helene Emmer bei der Arbeit zu, kommt einem unwillkürlich der Verdacht, dass das Ehrenamt noch einen weiteren unschlagbaren Vorteil mit sich bringt: Es hält jung. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 22.12.2008
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