Bezirksausschuss lehnt Vorschläge des KVR ab

Neuperlach · Radler gegen Einbahnstraße

Neuperlach · Um München noch radlfreundlicher zu machen, will die Stadt in bestimmten Einbahnstraßen den Radverkehr entgegen der Einbahnregelung zulassen. Die Vorschläge des Kreisverwaltungsreferates (KVR) für den Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach fanden aber keine Zustimmung beim Bezirksausschuss (BA).

Der Anteil des Radverkehrs habe sich im Alltags- und Freizeitverkehr in vielen Stadtquartieren bereits merklich erhöht, konstatiert das KVR zufrieden. Grund sei die Verbesserung der Infrastruktur, aber auch der gesteigerte Naherholungsbedarf der Bürger. Doch beobachte man zunehmend, dass Radfahrer, um Umwege aufgrund von Lücken im Haupt- oder Nebenroutennetz zu vermeiden, entgegen der Einbahnregelung unterwegs sind.

Zur Entschärfung dieses ordnungswidrigen Verhaltens will das KVR nun in geeigneten Straßen den Radverkehr entgegen der Einbahnregelung zulassen. Dazu haben KVR-Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) eine Vielzahl von Einbahnstraßen in Tempo 30 Zonen in Augenschein genommen. Geprüft wurde, ob eine ausreichend breite Fahrgasse, sowie Übersichtlichkeit und Ausweichmöglichkeiten für den Begegnungsverkehr vorhanden sind. In Ramersdorf-Perlach erfüllen diese Kriterien laut KVR: Die Zornedinger Straße zwischen Führich- und Möschenfelder Straße, sowie die Möschenfelder Straße zwischen Zornedinger- und Rupertigaustraße. Außerdem die Rupertigaustraße zwischen Möschenfelder- und 80 Meter östlich der Führichstraße.

Der BA-Verkehrsausschuss war »sehr radfahrerfreundlich gestimmt«, berichtete dessen Vorsitzender Werner Ruf (CSU). Man kam in einer Vorberatung überein, der Regelung ohne Einwände für eine Testphase von einem Jahr zuzustimmen. Bei der BA-Vorsitzenden Marina Achhammer (SPD) stieß das Vorhaben hingegen auf völlige Ablehnung: »Ich fahre die Strecke häufig und halte es für extrem gefährlich, wenn hier auch noch Radfahrer entgegen der Fahrtrichtung unterwegs wären«. »Man kommt hier schon fast mit dem Auto nicht durch«, pflichtete ihr Günther Dichtl (SPD) bei. Und auch die übrigen BA-Mitglieder hatten gegen die Neuregelung Bedenken und lehnten die Vorschläge des KVR entschieden ab.

Inge Stocker

Artikel vom 15.10.2008
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