Haimhausen bietet zum Schuljahresbeginn neue Nachmittagsbetreuung an

Haimhausen · Quantensprung für Kids

Die elfjährigen Schüler Stefan (links) und Thomas sind froh über die Hilfe von Carolin Egglkraut bei der neuen Nachmittagsbetreuung …	Foto: sh

Die elfjährigen Schüler Stefan (links) und Thomas sind froh über die Hilfe von Carolin Egglkraut bei der neuen Nachmittagsbetreuung … Foto: sh

Haimhausen · Einen Quantensprung in der Kinder- und Jugendarbeit bedeutet der Gemeinde Haimhausen die Nachmittagsbetreuung Jugendlicher ab dem neuen Schuljahr. Vom Babyalter bis zum 15. Lebensjahr sind nun die Kinder und Jugendlichen der 5.000-Einwohner-Gemeinde versorgt.

Neben einer Kinderkrippe, drei Kindergärten, der Grund- und Hauptschule, dem Hort für die Grundschüler und der Mittagsbetreuung in der Schule gibt es ab jetzt auch eine Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung. Fünf ständige Betreuer essen mit den Jugendlichen zu Mittag und helfen bei den Hausaufgaben. Die anschließende Lernzeit kann je nach Bedarf betreut oder in eigenständiger Arbeit erledigt werden.

Da die Mitarbeiter der Nachmittagsbetreuung eng mit den Lehrern der Hauptschule zusammen arbeiten, wissen sie auch über den Lernstoff und die anstehenden Prüfungsarbeiten Bescheid. Jede Lerngruppe hat einen eigenen PC mit Lernsoftware, die auf den Unterrichtsstoff abgestimmt ist.

Die Gestaltung des aktiven Nachmittagsprogramms ist in enger Zusammenarbeit mit der Jugendsozialarbeit und der Hauptschule ausgearbeitet. Dazu gehört eigenes Gestalten von Projekten zum Aufbau sozialer Kompetenzen und Präventionsarbeit. Am Anfang der Woche entscheidet sich jeder Schüler für die Richtung der anschließenden angeleiteten Freizeit. »Nur abhängen« gibt es nicht. Gegen 16.30 Uhr gehen die meisten Schüler nach Hause, Kinder berufstätiger Eltern können auch mal bis 19 Uhr bleiben.

Für Carolin Egglkraut, Leiterin der Nachmittagsbetreuung, sind gerade die gemeinsame Mittagszeit und die Freizeitgestaltung ganz wichtig, um persönliche Beziehungen zu den Jugendlichen aufzubauen: »Wir sind nicht nur zum Aufpassen da, sondern, um persönliche Probleme eines Schülers zu erkennen und zu helfen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Dabei sehen wir uns auch als Vermittler zwischen Kind und Elternhaus oder Schüler und Lehrer.«

Der elfjährige Stefan Edlhuber und sein Freund Thomas freuen sich schon auf den Schulbeginn mit der Nachmittagsbetreuung. Thomas meint: »Ich kann mich hier sicher besser konzentrieren als daheim in meinem Zimmer, wo ich mich selbst immer wieder ablenke. Wenn ich bei den Hausaufgaben was nicht verstehe und die Mama frage, dann habe ich keine Geduld, mir das von ihr erklären zu lassen.« Stefan ergänzt: »Alle meine Freunde sind da – und wenn ich heimkomme, habe ich Freizeit, weil alles nötige für die Schule erledigt ist. Das ist ein gutes Gefühl.« Für die Genehmigung einer Ganztagsschule hat Haimhausen zu wenig Schüler.

Daher initiierte die Gemeinde dieses Pilotprojekt in eigener Verantwortung, auch finanziell, und fügte in biologischer Holzbauweise einen Anbau an die bereits vorhandenen Räumlichkeiten des JUZ an. Ein solches Projekt in alleiniger Initiative der Gemeinde ist bisher einmalig in den Landkreisen im Norden Münchens. Die Kosten für die Betreuung selbst werden zu je 40 Prozent von der Regierung von Oberbayern und der Gemeinde getragen. 20 Prozent müssen die Eltern selbst übernehmen, etwa 95 Euro pro Monat. Carolin Egglkraut freut sich über die Resonanz: »Wir sind momentan bereits mit 15 Anmeldungen optimal besetzt. Es gibt jedoch bei Bedarf noch eine Erweiterungsmöglichkeit um zehn Plätze.« Siglinde Haaf

Artikel vom 16.09.2008
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