Bayerischer Kultusminister nimmt Hausaufgaben mit

Feldmoching · Vorschläge für mehr Bildung

Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider (Mitte) nahm am vergangenen Freitag eine von Joachim Unterländer (rechts) und Dr. Rainer Großmann ausgearbeitete Bildungs-Initiative für den Münchner Norden entgegen. Foto: VA

Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider (Mitte) nahm am vergangenen Freitag eine von Joachim Unterländer (rechts) und Dr. Rainer Großmann ausgearbeitete Bildungs-Initiative für den Münchner Norden entgegen. Foto: VA

Feldmoching/Münchner Norden · Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider kam vergangene Woche auf Einladung des Landtagsabgeordneten Joachim Unterländer und des BA-Mitglieds Dr. Rainer Großmann zu einem Gespräch nach Feldmoching. Unterländer und Großmann übergaben ein bildungspolitisches Konzept, dessen Schwerpunkte ein schnellerer und intensiverer Ausbau von Ganztagsschulangeboten für den Münchner Norden sind.

Areal Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und Virginia-Depot

Unterländer und Großmann übergaben ein bildungspolitisches Konzept, dessen Schwerpunkte ein schnellerer und intensiverer Ausbau von Ganztagsschulangeboten für den Münchner Norden sind.

Minister Schneider sicherte entsprechende Umsetzungen von Anträgen im Laufe der nächsten Jahre zu. Vor allen Dingen versprach der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus, dass, sobald der Antrag der Stadt auf die Errichtung des Gymnasiums im Münchner Norden vorliege, umgehend mit den Planungen zu beginnen.

Der Wortlaut des von Joachim Unterländer, und Dr. Rainer Großmann unterzeichneten Konzepts lautet ohne Zwischenüberschriften:

»Die Konzepte des Freistaats Bayern zum Ausbau der Ganztagesbetreuung im schulischen Bereich müssen vorrangig im Münchner Norden umgesetzt werden. Der Bedarf für eine schulische Nachmittagsbetreuung in unterschiedlichen Ausformungen ist hier doppelt so hoch wie in anderen Münchner Stadtregionen. Gerade der 24. und der 10. Stadtbezirk müssen bei allen Planungen vorrangig berücksichtigt werden.

Wir erkennen insbesondere einen Bedarf an rhythmisierten Ganztagsschulen sowohl im Grund- als auch im Hauptschulbereich. Die Angebote müssen hier gegenüber dem jetzigen Stand mehr als verdoppelt werden. Gleiches gilt für die flexiblen Angebote der Ganztagsbetreuung an Grund- und weiterführenden Schulen sowie auch den Ausbau der Mittagsbetreuung. Es muss für jede Region eine passgenaue Lösung gefunden werden.

Wir wollen hierzu den Dialog mit den Schulen und den Eltern intensivieren, damit eine nachfragegerechte Bedarfsdeckung erfolgen kann. Auch hier muss das Prinzip der regionalen Schulentwicklung mitberücksichtigt und umgesetzt werden. Wir bitten die Bayerische Staatsregierung, mit der Landeshauptstadt München dieses Gesamtkonzept Ganztagesschulen München-Nord danach umzusetzen.

Es existiert ein kommunalpolitischer Konsens, dass der Münchner Norden dringend ein eigenes Gymnasium benötigt. Hierzu ist in der Landeshauptstadt München zwischenzeitlich parteiübergreifend ein Standort nördlich U-Bahnhof am Hart, Kronprinz-Rupprecht-Kaserne, nordöstlicher Bereich, festgelegt worden, den wir nachdrücklich unterstützen. Wir bitten das bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, auf der Basis dieses Beschlusses in die entscheidenden Planungen für die Umsetzung des Bauvorhabens einzutreten. Zur Entwicklung der schulischen Ganztagsbetreuungsangebote benötigen wir in Vernetzung aller Beteiligten entwickelte regionale Schulentwicklungsmodelle. Wir wollen diese Überlegungen und diesen Prozess vorbehaltlos unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist auch die dauerhafte Einrichtung eines Modellprojektes an der Grundschule an der Thelottstraße.

Der »Förderverein Bairische Sprache und Dialekte«, der gerade in Feldmoching einen Schwerpunkt der Aktivitäten hat, konnte gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus eine Handreichung zur Förderung der Mundart in den bayerischen Schulen entwickeln. Diese Handreichung und auch die Darstellung ihrer Verwendungsmöglichkeiten in den Münchner Schulen muss ein Schwerpunkt sein, der von der Bayerischen Staatsregierung weiter mit Nachdruck unterstützt wird.

Gerade in einem Ballungsraum wie München, in dem Mundart leider immer weiter zurückgedrängt wird, ist dies bedeutsam. Zu einer optimalen Sprachförderung, die entscheidend für die Prägung junger Menschen ist, gehört auch die Einbeziehung des Dialekts.«

Artikel vom 24.06.2008
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