Bezirksausschuss soll Maßnahmen beantragen

Haidhausen · Ein Platz wird »radlsicher«

Haidhausen · Fahrradfahrer, die die Rosenheimer Straße stadtauswärts fahren, kennen das Problem: Ihr Radweg endet abrupt. Nach dem Rosenheimer Platz führen noch ein paar Meter in die Balanstraße, doch dann ist Schluss und die Radler müssen sich in den fließenden Straßenverkehr einfädeln.

Das ist besonders gefährlich, weil die Autofahrer bereits vorher an der Ampel des Rosenheimer Platzes beschleunigen. Geübte Zweiradfahrer ziehen es daher vor, schon an der Ampel auf die Straße zu wechseln: »Des Brockerl bringt’s ned«, so ein typischer Kommentar zu dem Mini-Weg. Für manche Autofahrer kommt dieses Verhalten allerdings überraschend – heftiges Hupen ist dann noch eine harmlose Reaktion. Alles in allem also eine Situation, die für alle gefährlich ist.

Selbst Radler, stellte Jürgen Laser (SPD) vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) das Problem im Unterausschuss (UA) Umwelt und Verkehr vor. Der sieht Handlungsbedarf – und wird auf der nächsten öffentlichen BA-Sitzung am 24. Oktober gleich mehrere Lösungen vorschlagen.

Dr. Ulrich Martini (Grüne), Vorsitzender des UA Umwelt und Verkehr, hofft, dass dann der BA die Umsetzung der Ideen bei der Stadt München beantragt.

In einem ersten Schritt sollen an der Ampel Rosenheimer Platz Fahrbahnmarkierungen den Radlern die Möglichkeit geben, sich bei Rot vor den Autos zu platzieren – und so die notorischen »Kavalierstarter« auszubremsen. Vor allem soll aber der Grünstreifen, der dahinter die Verkehrsrichtungen der Rosenheimer Straße trennt, verschwinden. Der gewonnene Raum würde durch Ummarkierungen der stadtauswärtigen Fahrbahnen den Radfahrern rechts eine eigene Spur auf der Straße geben, etwa bis zur Metzstraße. Wesentlich verlängert würde der Radelweg dadurch zwar nicht; entscheidend ist für den Unterausschuss aber, dass er so auf die Straße führen würde – klar erkennbar auch für die Autofahrer.

Bis diese Ideen asphaltierte Wirklichkeit sind, wird es mindestens Frühjahr werden – sofern sie überhaupt umgesetzt werden. Martini rechnet zwar mit Kosten in mindestens fünfstelliger Höhe, gibt aber zu bedenken: »Die Stadt verfügt ja extra über eine Radwegpauschale. Das Geld wäre hier doch sinnvoller eingesetzt als für ein paar Kilometer mehr Fahrradwege am Stadtrand!« em

Artikel vom 17.10.2007
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