Bayerische Volkssternwarte feiert heuer runden Geburtstag

Haidhausen · 60 Jahre »Sternenfirma«

Sternenbeobachtung heute: Die Münchner Volkssternwarte feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum und schaut auf ihre 60-jährige Geschichte zurück.	 Foto: Volkssternwarte

Sternenbeobachtung heute: Die Münchner Volkssternwarte feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum und schaut auf ihre 60-jährige Geschichte zurück. Foto: Volkssternwarte

Haidhausen · In einem kleinen Kämmerlein und mit einem Mietvertrag für die Turmplattform eines Bunkers hinter dem Ostbahnhof begann vor 60 Jahren die Geschichte der Münchner Volkssternwarte. Mit dreißig geladenen Gästen führte der Gründer Peter G. Westphal seine erste öffentliche Sternenführung durch. Bereits ein Jahr später hatten sich schon 5.000 Münchner von der Volkssternwarte in ferne Galaxien entführen lassen.

Doch der finanzielle Erfolg fiel bescheiden aus, so dass Westphal »seine Sternenfirma« verließ und die Mitarbeiter unter dem Titel »Vereinigung Münchner Amateur-Astronomen« weitermachten. Gut so, denn die Sternenbeobachtung kam immer mehr in Mode, so dass man sich zum zehnjährigen Jubiläum ein nagelneues Teleskop sowie ein Rolldachhaus anschaffte. Und die Entwicklung ging stetig voran. Zusammen mit neuen Räumlichkeiten erhielt das Haus auch einen neuen Namen, den es bis heute trägt: »Bayerische Volkssternwarte München e.V.«.

Eine weitere sehr wichtige Weichenstellung vollzog sich im Jahr 1963, als die Stadt ihren Zuschuss für die Sternwarte deutlich erhöhte. Damit ließ sich ein seit vielen Jahren bestehender Plan endlich verwirklichen: Die Volkssternwarte bekam einen hauptamtlichen Leiter. Kurz darauf freute man sich auch schon über die neue Drehkuppel und 1972 über ein kleines Planetarium. So musste an der Volkssternwarte »das Volk nicht mehr auf die Sterne warten«, schmunzelt der jetzige Leiter der Sternwarte Peter Stättmayer, »sondern konnte bei jedem Wetter die Pracht des gestirnten Himmels bestaunen«.

Stättmayer leitet seit den 70er Jahren die Sternwarte, referiert abends zu aktuellen astronomischen Themen, betreut tagsüber Schul- und Kindergartenklassen und organisiert Astronomie-Kurse. »Es freut mich besonders, dass sich die Kinder so sehr für die Sterne interessieren. Gerade die Kindergeburtstage sind total gefragt«, berichtet Stättmayer stolz. Man habe sogar schon einige Schulen und Kindergärten abweisen müssen, weil die Räumlichkeiten fehlten. Daher auch der sehnlichste Wunsch von Stättmayer: mehr Platz.

Unabhängig davon freut sich der Sternwartenleiter auf viele totale Mondfinsternisse (»Die Atmosphäre ist einfach einzigartig«) sowie schöne Kometen (»Es kann jederzeit ein spannender Himmelskörper erscheinen«) im nächsten Jahr. Andrea Koller

Artikel vom 16.10.2007
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