Muthspiel Trio lässt alte Töne neue erklingen

Haidhausen · »Against the Wind« im Jazzclub

Neue, alte Töne in der Unterfahrt.Foto: VA

Neue, alte Töne in der Unterfahrt.Foto: VA

Haidhausen · Am Mittwoch, 26. September, 21 Uhr, kommt das Christian Muthspiel Trio »against the wind« in den Jazzclub Unterfahrt, Einsteinstraße 42. Werner Pirchner – Vibraphon, Albert Mangelsdorff – Posaune, Robert Riegler – Bass: So lautete am Jazzfest Frankfurt 1988 die Besetzung des allerletzten Konzertes, welches Werner Pirchner als Instrumentalist öffentlich spielte, bevor er sich ausschließlich dem Komponieren widmete.

Diese Hommage an ihn ist zwar in derselben Trio-Besetzung gehalten, versteht sich aber nicht als historisches Nachstellen jenes Konzertes. Muthspiel, Tortiller und Breinschmid interpretieren auf ihre individuelle Art und Weise Pirchners Stücke, welche allesamt in ihrer Anlage bereits den Impuls für interaktive Improvisationen beinhalten. Christian Muthspiel hat sein neues Trio 2005 gegründet und dafür zwei hochkarätige Musiker eingeladen, die ihm aus verschiedenen gemeinsamen Projekten vertraut sind.

Der französische Vibraphon-Virtuose Franck Tortiller lässt das Vibraphon in Pirchners Geist als melodisch-harmonisch-percussives Chamäleon in allen erdenklichen Facetten erklingen. Und welcher Bassist könnte die Anforderung der Kompositionen zwischen klassischer Virtuosität und jazziger Rhythmik besser bewältigen als der Ex-Philharmoniker Georg Breinschmid? Untrennbar mit Werner Pirchner verbunden ist der Gitarrist Harry Pepl, zweite Hälfte des legendären »jazzzwio«, das von Mitte der 70er- bis Anfang der 80er- Jahre durch legendäre Konzerte und Platteneinspielungen international Furore machte.

Pepl und Pirchner waren ein Duo, dessen unmittelbare, spontane Kraft und fesselnde Rhythmik dem europäischen Jazz eine ganz individuelle und bedeutende Note hinzufügte.

Zusätzlich wird Pirchners legendärer Film »Der Untergang des Alpenlandes«, quasi die Verfilmung der Platte »Ein halbes Doppelalbum«, gezeigt. Ein Heimatfilm der ganz besonderen Art, der in den 70er- Jahren für Sendeverbote, aufgestochene Autoreifen und äußerst hitzige Debatten sorgte und dessen Soundtrack große Teile des inzwischen Kultstatus erreichenden »Halben Doppelalbums« enthält. Der Eintritt beträgt 16 Euro, Mitglieder zahlen 8 Euro.

Artikel vom 18.09.2007
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