Für 120.000 Euro lässt Hallbergmoos seinen Rathausplatz umbauen

Hallbergmoos · Grüne Insel für Gemeinde

Sorgenkind Rathausplatz: Der Wind peitscht über die Fläche und das pulsierende Leben fehlt. Foto: ba

Sorgenkind Rathausplatz: Der Wind peitscht über die Fläche und das pulsierende Leben fehlt. Foto: ba

Hallbergmoos · Es war irgendwie alles wie bei der berühmten Diskussion, ob nun die Henne oder das Ei zuerst da war. Der Gemeinderat Hallbergmoos drehte sich immer mehr im Kreis, die goldene Lösung für das zukünftige Bild der Ortsmitte schien in immer weitere Ferne zu rücken. Doch auf einmal ging alles ganz schnell und fast alle Fragen wurden in einer Gemeinderatssitzung beantwortet.

Das Problem der Gegenwart ist der Rathausplatz, über den der Wind unangenehm pfeift und ihn so reichlich uneinladend machte. Hier brachte ein Wettbewerb mit Freisinger Studenten die entscheidende Idee. In Anlehnung an das Siegermodell mit dem Titel »Inselträume« arbeitete nun die Landschaftsarchitektin Rita Lex-Kerfers eine grüne Variante aus. Eine kleine Waldinsel wird am Ende des Platzes auf die Tiefgarage gebaut und soll einen optischen wie gefühlten Windschutz bieten. Zudem wird eine lange grüne Reihe mit heimischen Bäumen in mobilen Pflanztrögen dem Platz mehr Ambiente geben. Diese Lösung bei nur zwei Gegenstimmen lässt sich die Gemeinde 120.000 Euro kosten.

Dazu wird der Rathausplatz nun auch eine öffentliche Toilette bekommen. Für 30.000 Euro installiert die Gemeinde einen mit Rankpflanzen begrünten Sanitärcontainer in der Verlängerung des Rathauses. Dies ist die Übergangslösung bis zum Jahr X, wenn in der Verlängerung des Platzes das künftige Bürgerhaus gebaut werden kann.

In der richtungsweisenden Gemeinderatssitzung wurde der Hallbergmooser Traum von einem Bürgerhaus am Ende eines belebten Platzes mit Rathaus, Gastronomie und Geschäften erstmals greifbar. Hier gelang der Architektin Stephanie Seidl der entscheidende Durchbruch. Die Planerin, die Städtebau in London lernte, präsentierte einen einstimmig genehmigten Entwurf, wie die grüne Baufläche in der Ortsmitte künftig bebaut werden soll. Herzstück dieses Planes ist das zweigeschossige Bürgerhaus, dessen Eingang auf den Rathausplatz zu gerichtet ist. Um diesen Bau der Gemeinde herum sollen sechs längliche Gebäude mit jeweils drei Vollgeschossen entstehen. Jürgen Duxa, Vertreter der immo AG, stellte in Aussicht, dass in der zentralen Lage ein bezahlbarer Mietpreis von 8,90 Euro pro Quadratmeter möglich sei. Hinter den sechs Gebäuden mit Mietwohnungen und dem Bürgerhaus wird es einen grünen Gürtel geben.

In den Gedankenspielen von Stephanie Seidl sieht der Erholungsflächen wie einen großen Kinderspielplatz und ein Gewässer vor, das an den bestehenden Bach angebunden wird.

Der so selten einige Gemeinderat war in allen Fraktionen sehr angetan von den Planungen. Jetzt muss das Wunschbild nur noch umgesetzt werden. Nico Bauer

Artikel vom 28.08.2007
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