Aschheim gibt ersten Umgehungsabschnitt für Ostumfahrung frei

Aschheim · Den ersten Schritt tun

Freie Fahrt für Aschheims Bürger: Bürgermeister Helmut Englmann eröffnet mit Baubeteiligten und örtlicher Prominenz den Kreisverkehr zwischen Eichendorff- und Staatsstraße.	 Foto: ba

Freie Fahrt für Aschheims Bürger: Bürgermeister Helmut Englmann eröffnet mit Baubeteiligten und örtlicher Prominenz den Kreisverkehr zwischen Eichendorff- und Staatsstraße. Foto: ba

Aschheim · Es ist ein langer Weg bis hin zur geplanten Parallelstraße zur Autobahn A99, die unter anderem als Ortsumfahrung für Aschheim, Feldkirchen und Haar dienen soll. Die Suche nach einem gemeinsamen Realisierungsweg blieb ergebnislos, so dass es nun zur Zersplitterung kam. Die ungeduldigen Haarer machen Feldkirchen Druck, das wiederum in der Klemme steckt und von den bremsenden Kirchheimern abhängig ist.

Aschheims Bürgermeister Helmut Englmann war das alles herzlich egal, als er vergangene Woche den ersten Umgehungsabschnitt freigab und die schnelle Umsetzung der kompletten Ostumfahrung versprach.

Herzstück der 1.100 neuen Straßenmeter in Aschheim ist ein Kreisverkehr mit satten 65 Metern Durchmesser. Hier geht es ab auf die verbreiterte Eichendorffstraße, zur Staatsstraße 2082, zum Frachtpostzentrum und auch das Schild »Zum geplanten Möbelhaus« steht bereits. Mit über drei Millionen Euro beteiligt sich auch das künftige Möbelhaus an der Gesamtumgebung, weshalb Englmann noch einmal an den Bürgerentscheid erinnerte: »Ich danke den Aschheimern für ihre weise Entscheidung.«

Nicht ganz so gut ist er auf die Nachbarn aus Ismaning zu sprechen, die durch eine Aschheimer Umgehung mehr Verkehr befürchten. Eine Klage sei bereits beschlossene Sache, ist aus Kreisen des Gemeinderats zu hören, der sich in dieser Angelegenheit einig ist. Englmann bezeichnete deren Ansinnen als schwer nachvollziehbar: »Das heißt doch, Aschheimer behaltet gefälligst euren Verkehr, damit Ismaning besser an die Kreisstraße M3 hinbauen kann.« Zu dem Thema hatte er nur eines zu sagen in Richtung Ismaning und an die Aschheimer Bürger: »Es geht weiter!«.

Aber was wird aus der Fortführung der A99-Parallele? Feldkirchen würde gerne auch tätig werden, doch der Großteil der von Aschheim weiter führenden Straße verläuft auf Kirchheimer Grund. »Wir sind mittendrin und das ist unser Problem«, sagt Feldkirchens 3. Bürgermeister Werner Schamberger. Und Kirchheim sieht das Projekt höchst kritisch. Deren Bürgermeister Heinz Hilger verweist auf über zehn Millionen Euro Kosten, mit denen man sich unter Umständen mehr Fremdverkehr nach Heimstetten holt. Er verweist auf den anstehenden achtspurigen Autobahnausbau und dazu die Parallele, »dann haben wir aus sechs Spuren zehn gemacht. Das wird auch in der Bevölkerung kritisch gesehen.«

Noch komplizierter wird die verfahrene Lage Feldkirchens durch den Druck aus Haar. Dort sagt Bürgermeister Dworzak (»Wir stehen schon seit zehn Jahren in den Startlöchern«) unmissverständlich, dass man nicht lange warten werde. Für die Haarer Planungen im Zentrum ist die Umgehung zwingend notwendig.

Zur Not müsste man wie Aschheim eine Eigeninitiative mit einer reinen Haar-Umgehung machen »und die hätte keine guten Folgen für Feldkirchen«.

Artikel vom 07.08.2007
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