Vier Ehrenamtliche beleben die Seniorenarbeit der Immanuelkirche neu

Denning · Mehr als Kaffee & Kuchen

Kaffee und Kuchen sorgt für den gemütlichen Rahmen: beim Seniorenclub der Immanuelkirche am Montagnachmittag dieser Woche bewirtet eine der Organisatorinnen, Renate Öfner, (rechts) gerade einige der Gäste. Foto: pa

Kaffee und Kuchen sorgt für den gemütlichen Rahmen: beim Seniorenclub der Immanuelkirche am Montagnachmittag dieser Woche bewirtet eine der Organisatorinnen, Renate Öfner, (rechts) gerade einige der Gäste. Foto: pa

Denning · Fast unbemerkt wurde der Kreis des Seniorenclubs der Immanuelgemeinde immer kleiner. Ein neu gebildetes Team von vier engagierten Frauen will nun die Seniorenarbeit der evangelischen Gemeinde neu aktivieren und beleben. Regelmäßig alle 14 Tage montags, 14 Uhr, im Gemeindesaal der Allensteiner Straße 7. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist in der Regel nicht notwendig.

»Gut 600 Seniorinnen und Senioren ab 70 leben in der Immanuelgemeinde«, sagt Renate Öfner, eine der vier ehrenamtlichen Organisatorinnen. Doch es sei gar nicht so einfach, die Menschen zu erreichen. »Gerade in unserem Stadtteil sind viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv, das ist gut so. Für alle, die dies nicht mehr so können, möchten wir da sein und die Menschen herausholen aus ihrer Einsamkeit.« Mit einem anspruchsvollen Programm, »und nicht nur Kaffee und Kuchen«, wie Öfner betont. So fand am Montag dieser Woche eine Lesung über bayerisches Brauchtum statt, »Besinnliches zur Weihnachtszeit« mit Geschichten von Hermann Hesse etwa, erzählt von Pfarrer Stählin, am Montag, 19. Dezember, oder Ausflüge und Theaterbesuche.

In Zukunft kann sich Öfner auch vorstellen, gemeinsam zu kochen oder die Senioren mit Kindergartenkindern zusammenzubringen. Und weil das bei den Senioren besonderen Anklang fand, werden jetzt auch immer passend zur Jahreszeit zum Abschluss Lieder gesungen. »Da wird mit Inbrunst mitgesungen«, sagt Öfner, »und da schwingt auch noch so viel mehr mit, hat Öfner beobachtet: das Singen löst, befreit und tut einfach gut.«

Dabei ist der Seniorentreff für alle offen und nicht religiös gebunden. Es kommen auch regelmäßig ein paar Ehepaare, auch konfessionsgeteilte, und es dürfen gern noch mehr werden, wünscht sich Öfner. Seit Jahrzehnten gibt es ein spezielles Programm für die Senioren in Immanuel, zuletzt ging das Interesse fast gegen Null. »Wir haben angefangen, als nur noch drei Damen kamen«, erzählt Öfner. Das war im März diesen Jahres. Mittlerweile sind es regelmäßig 12 bis 15 Senioren. Aber dieser erste Erfolg kommt nicht von ungefähr, Öfner »wirbt« mit viel persönlichem und zeitlichem Einsatz für mehr Besucher: »Ich rufe jedes Geburtstagskind an.« Und die Jubilare werden auch einmal im Monat im Kreis des Seniorenclubs gefeiert: das nächste Mal, 19. Dezember, sind die Geburtstagskinder bis 19. Dezember dran.

Am 16. Januar heißt es dann »Spiele aus dem Schatzkästlein« und am 30. Januar lädt der Seniorentreff zur »Erinnerungsreise in Ihre Vergangenheit«. Dafür sollte man ein Lieblingsfoto, gern auch ein Gruppenfoto, mitbringen. Im Februar wird’s narrisch: mit »Sitztänzen« am 13. Februar und Fasching total, am 27. Februar. Weitere Infos unter Tel. 93 58 10 bei Renate Öfner.

»Ich lerne selbst soviel dabei«, beschreibt Öfner die Motivation, sich zu engagieren. »Ich profitiere davon, auch im Umgang mit meinen eigenen Eltern, und von den Lebensgeschichten und in Vergessenheit geratenen Traditionen, von denen die Senioren erzählen. Die wichtigste Erfahrung für Öfner: »den alten Menschen einfach zuhören und Geduld üben.« Michaela Schmid

Artikel vom 06.12.2005
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