EHC München setzt Aufwärtstrend beim Spiel gegen die Landshut Cannibals fort

Kein Fraß für Kannibalen

"Ein bisschen Glück" hat der EHC laut Coach Prior gehabt, weil er kein gefundenes Fressen für die Landshut Cannibals  war.

"Ein bisschen Glück" hat der EHC laut Coach Prior gehabt, weil er kein gefundenes Fressen für die Landshut Cannibals war.

Ein größeres Kompliment als jenes, das der Landshuter Coach Daniel Naud dem EHC München am vergangenen Sonntag gemacht hat, kann man sich kaum vorstellen. München hatte gerade nach bravouröser und couragierter Leistung die favorisierten Kannibalen aus Landshut mit 2:1 besiegt, als Naud sagte: "München hat sehr clever gespielt." Endlich - könnte man als Münchner Fan hinzufügen.

Denn der EHC hatte am Sonntag gegen Landshut in der heimischen Olympia-Eissporthalle nicht unbedingt anders gespielt als noch zu Beginn der Saison. Doch während der Münchner Aufsteiger solch ein Spiel vor wenigen Wochen wahrscheinlich noch verloren hätte, schafft er es nun, einen knappen Vorsprung übers Spiel hinweg zu retten. "Wir haben jetzt ein bisschen Glück gehabt", sagt EHC-Coach Gary Prior. "Glück, das uns in den ersten Saisonspielen noch gefehlt hat." Wer dies nun für Binsenweisheiten hält, hat sicher irgendwie Recht. Dennoch verdeutlichen diese Sätze, worauf es ankommt in einer sehr ausgeglichenen Spielklasse wie der Eishockey-Bundesliga, in der wirklich jede Mannschaft jeden schlagen kann: Auf Cleverness, Disziplin, starke Nerven - und ja, Glück. Am vergangenen Freitag aber hatte Fortuna die Münchner verlassen, so dass der EHC auswärts beim Tabellenführer Dresden nach Penalty-Schießen mit 3:4 verlor. Dank der letztendlich aber gewonnenen vier Punkte am Wochenende kletterten die Münchner nun auf Rang elf der Bundesliga-Tabelle und schafften so auch den Anschluss ans Mittelfeld. Sechs Punkte trennen den EHC nun vom Tabellenletzten Weißwasser, genau so viel wie vom Achten Bremerhaven, der derzeit den letzten Play-Off-Platz besetzt. Der EHC ist nach diesem zwölften Spieltag wohl endgültig angekommen in der Bundesliga. Die Sturmreihen spielen gefällig nach vorne, die Abwehr ist viel sicherer als noch zu Beginn der Saison und vor allem schaffen es die Spieler auch mal, einen Vorsprung über die Zeit zu retten. In den ersten Saisonspielen fielen in schöner Regelmäßigkeit nach einem Tor der Münchner meist zwei Gegentreffer. Vorbei! Gegen Landshut ging München bereits nach einer Minute durch ein Tor Butzi Mayrs in Führung, im zweiten Drittel konnte die Führung dann sogar, in eigener Überzahl, durch einen Treffer Fabian von Schilchers ausgebaut werden. Erst im Schlussdrittel wurde es noch einmal eng: Zunächst erzielte Landshut den Anschlusstreffer, dann musste EHC-Stürmer Schorschie Kink nach einer zumindest fragwürdigen Entscheidung des auch sonst ziemlich indisponierten Schiedsrichters für fünf Minuten das Spielfeld verlassen. Doch da München in Unterzahl wirklich clever agierte und die Räume vor dem Tor auch konsequent eng machte, blieb es bis zum Schluss beim 2:1. Auch in der zum ersten Mal in dieser Saison wirklich gut gefüllten Eishalle gab der Münchner Anhang den Ton an. Von den rund 800 Landshuter Fans war meistens wenig bis gar nichts zu hören. Offiziell waren zwar lediglich 2.407 Zuschauer anwesend, doch sowohl optisch als auch und akustisch waren gut und gerne 1.000 Fans mehr in der Halle. Glücklich und zufrieden mit der Leistung der Fans war auch Gary Prior: "Die Münchner Fans sind toll! Als es noch schlecht lief, haben die trotzdem Stimmung gemacht, und jetzt wird es immer lauter. Das macht Spaß!" Keinen Spaß machte Prior allerdings zum wiederholten Male die Leistung des Schiedsrichters: "Mit der Strafe für Kink sind wir überhaupt nicht einverstanden. Das war einfach kein absichtliches Foul!" Was Prior dabei allerdings am meisten ärgert: "Wir haben Videoaufnahmen vom Spiel und ich habe den Schiedsrichtern angeboten, dass sie diese bekommen können, um die Spiele noch einmal zu analysieren. Aber die haben einfach kein Interesse daran." Am Dienstag, den 25. Oktober 2005, spielt der EHC zu Hause gegen die Hamburg Freezers. Sofort nach dem Spiel ist der Spielbericht auf www.wochenanzeiger.de nachzulesen.

Artikel vom 25.10.2005
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