Trotz S-Bahn-Bau verspricht die Bahn freie Zufahrt in der Kirchenstraße

Haidhausen · Vier Jahre vor der Haustür

Noch ist alles ruhig und beschaulich in der Kirchenstraße: mit dem Bau der zweiten S-Bahn-Strecke wird sie einer der »Hauptschauplätze« sein – zum Leidwesen der Anwohner.Foto: pa

Noch ist alles ruhig und beschaulich in der Kirchenstraße: mit dem Bau der zweiten S-Bahn-Strecke wird sie einer der »Hauptschauplätze« sein – zum Leidwesen der Anwohner.Foto: pa

Haidhausen · Baulärm, umherstehende Laster, Staub und Schutt: Wenn in München die so genannte »Zweite S-Bahn-Stammstrecke« gebaut wird, ist besonders Haidhausen als Wohngebiet von damit verbundenen Belästigungen betroffen. Wie Dieter Thoma, der Kommunikationsleiter der Deutschen Bahn, auf Anfrage des »Haidhausener Anzeiger« mitteilte, wird infolge einer notwendigen Kanalverlegung für die Errichtung des S-Bahn-Tunnels die Kirchenstraße zur Baustelle werden.

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Wie Dieter Thoma, der Kommunikationsleiter der Deutschen Bahn, auf Anfrage des »Haidhausener Anzeiger« mitteilte, wird infolge einer notwendigen Kanalverlegung für die Errichtung des S-Bahn-Tunnels die Kirchenstraße zur Baustelle werden.

Dies allerdings abschnittsweise. »Wir fangen am Haidenauplatz an und arbeiten uns dann zur Kreuzung an der Flur-/Elsässerstraße vor.« Von dort aus geht es dann zum Max-Weber-Platz weiter; vier Jahre lang werden sich die Bauarbeiten in der Kirchenstraße in der Summe hinziehen.

Thoma versichert aber, dass die Zufahrten zu den Häusern aufrecht erhalten bleiben, auch wenn es »sicherlich Einschränkungen geben wird«. Gedacht ist etwa an temporäre Einbahnstraßen- und Sackgassenregelungen, um den Abtransport des Aushubmaterials und einen reibungslosen Lkw-Verkehr zu ermöglichen. Gebaut wird in so genannter »Deckelbauweise« – ein Verfahren zur Tunnelaushöhlung, das anfangs in offener Bauweise vorgenommen wird, dann aber nach Versiegelung der Tunnel-Decke unterirdisch weiter geht. Diese Arbeiten werden sich »abschnittsweise fortpflanzen«.

Baubeginn ist voraussichtlich Ende 2006/Anfang 2007, das Planfeststellungsverfahren zu dem auf eine Milliarde Euro bezifferten Gesamtprojekt wird in den nächsten zwei bis drei Monaten eröffnet. Insgesamt wird es vier Bahnhöfe geben – in Berg am Laim, am Hauptbahnhof, am Marienplatz und an der Endhaltestelle am Ostbahnhof beziehungsweise am Leuchtenbergring. Ein Ausstieg an der Kirchenstraße ist nicht vorgesehen.

Wenn das Bauprojekt genehmigt ist – als letzte Instanz muss die Regierung von Oberbayern entscheiden – kommt es im Herbst zu einem Anhörungsverfahren, an dem auch die örtliche Bürgerschaft beteiligt ist. Die Deutsche Bahn will spätestens dann einen Informationsdienst einrichten, eine Service-Hotline gibt es derzeit noch nicht. Thoma: »Wir werden uns überlegen, wie wir mit dem Informationsbedarf der Bürger umgehen werden.« Rafael Sala

Artikel vom 21.06.2005
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