Studiengebühren: Diskussion mit der JU Daglfing

Daglfing · Allein mit Leistung zur Uni

Daglfing · Am 26. Januar entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Verbot von Studiengebühren nicht verfassungskonform ist. Einer Einführung der Gebühren steht also folglich nichts mehr im Wege. Und das sorgt für heiße Diskussionen über das Pro und Contra.

Studiengebühren in Bayern

Darüber will die Junge Union Daglfing (Denning/Johanneskirchen/Oberföhring) am Dienstag, 8. März, um 19 Uhr, in der Gaststädte Lohengrin´s, Cosimastraße 97, mit Bürgern diskutieren. Thema: »Entscheidet der Geldbeutel über die Bildung?« Eingeladen sind die stellvertretende Landesvorsitzende des RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten), Katrin Wiesheu, und der Volks- und Betriebswirtschaftsprofessor Prof. Dr. Reinhard Lenk. Wir sprachen vorab mit dem Vorsitzenden der JU Daglfing, Xaver Finkenzeller. Der 17-Jährige besucht die 12. Klasse des Luitpold-Gymnasiums und will Jura und eventuell Politik studieren.

Wie ist die Haltung der JU Daglfing zum Thema Studiengebühren? Die Junge Union Daglfing spricht sich, wie die gesammte Junge Union Bayern, prinzipiell für die Einführung der Studiengebühren aus. Diese sind dringend notwendig, da der Staat angesichts leerer Kassen, die auf die Massenarbeitslosigkeit und die enormen Steuerausfälle zurückzuführen sind, sich eine einseitige Finanzierung der Hochschulen nicht mehr alleine leisten kann. Und: Wieso sollte man denn für einen Kindergartenplatz zahlen, für einen Hochschulplatz jedoch nicht?

Unter welchen Bedingungen sollen die Studiengebühren eingeführt werden? So richtig es war, das Verbot der Studiengebühren zu kippen, so wichtig ist es jetzt, eine sozialverträgliche Gebührenskala zu entwickeln, die ganz klar macht, dass nicht der Geldbeutel sondern allein die Leistung der Schlüssel zur Universität sein darf. Außerdem muss garantiert sein, dass die Studiengebühren zu 100 Prozent den Hochschulen zu Gute kommen.

Warum führt Ihrer Meinung nach kein Weg an Studiengebühren vorbei? Wird das nicht die Tendenz verstärken, dass nur noch Kinder betuchter Eltern studieren können? Den exzellenten Ruf unserer Universitäten wollen wir im internationalen Wettbewerb weiterhin beibehalten, doch dies kostet Geld. Allerdings muss ganz klar festgestellt werden, dass der Geldbeutel nicht der Schlüssel zur Universität sein darf. Allein die Leistung darf zählen.

Das Argument, dass in Zukunft nur noch Kinder reicher Eltern studieren werden stimmt somit auch nicht. Denn gibt es was Sozialeres, als den Studenten anzubieten, die Gebühren, die während ihres Studiums angefallen sind, später, wenn sie berufstätig sind, zurück zu zahlen? Michaela Schmid

Artikel vom 02.03.2005
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