Im Rahmen des Theaterforums der Münchner Stadtbibliothek ist am Montag, 31. Januar, der Regisseur Jossi Wieler im Gespräch. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Black Box im Gasteig.
An den Münchner Kammerspielen reüssierte Wieler mit so außergewöhnlichen Inszenierungen wie »Alkestis«, »Das Fest des Lamms« und »Mittagswende«.
Mit Jon Fosses »Winter« wird ab 29. Januar bereits die fünfte Arbeit Wielers an den Kammerspielen gezeigt.
Jossi Wieler hat aber auch mit seinen Inszenierungen der Stücke Elfriede Jelineks auf sich aufmerksam gemacht. Er gilt als Spezialist für die sperrigen Theaterstücke der diesjährigen Literatur-Nobelpreisträgerin, die formal eher monochromen Textflächen gleichen als regelrechten Dramen mit verteilten Rollen und griffigen Dialogen.
Dafür brauchte und braucht es einen wie Wieler, mit seiner der Jelinek adäquaten Sprachmusikalität.
Auch beim Musiktheater machten seine Inszenierungen Furore.
Seine kühne Neudeutung von Strauss' »Ariadne auf Naxos« zum Ende der Ära Mortier bei den Salzburger Festspielen 2001 wurde zur »Aufführung des Jahres« gekürt und zeigte einmal mehr, worin Wielers Kunst besteht: Vergegenwärtigung statt Aktualisierung.