Borkoffs Bilder

Olympiapark · Mit Dora Borkoff stellt eine vielseitig begabte Künstlerin noch bis 28. Februar im Drehrestaurant im Olympiaturm ihre Bilder aus. Die gebürtige Tschechin hat ihre Leidenschaft zur Malerei erst später entdeckt.

Nachdem sie 1966 mit ihrer Familie aus der kommunistischen Tschechoslowakei über Jugoslawien und Österreich nach Deutschland geflohen war, hat sie sich zunächst der Schauspielerei zugewandt. So war sie 1967 in Hamburg bei der Uraufführung des Musicals »Hair« dabei, absolvierte später noch eine Ausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule.

In den 80er und 90er Jahren beschäftigte sich Borkoff intensiv mit der Malerei, bildete sich in diesem Bereich ebenfalls fort und stellt seit 1994 regelmäßig in Gruppen oder auch einzeln aus. In der jüngeren Vergangenheit ist sie zunehmend auch im Fernsehen präsent, zum Beispiel in »Siska« oder »Der Alte«. Im Drehrestaurant zeigt sie ihre Werke, Bilder auf Leinen, Holzplatten oder Karton, auf die bis zu zehn Farb- und Materialschichten aufgetragen werden.

Immer wieder verwendet sie dabei auch Collage-Elemente in den entsprechenden Schichten. Diese schon reliefartig vorbereiteten Schichten werden weiter bemalt, darunterliegende wieder herausgeschabt, gekratzt, graphisch formal streng oder malerisch ergänzt. Die Kölner Kunsthistorikerin Monika Schwingeler urteilt über Borkoffs Bilder: »Im Ergebnis drängen sich aus den oft dreiteiligen Reliefs amorphe Formen, geometrische Figuren, Schattenwesen, die sich im Zwielicht warmer Erdtöne geradezu verstecken und vom Betrachter Aufmerksamkeit fordern; wie flüchtig hingeworfene Zeichen werden sie zu Spuren, die Spannung und Poesie erzeugen.

Von einer archaischen Kraft und Schönheit, abstrakt und doch mit gegenständlichen Elementen versehen, erzählen Dora Borkoffs Arbeiten kleine Geschichten, Geschichten von Gefühlen, von Befindlichkeiten, nachdenklich, lyrisch oder auch witzig, aber niemals plakativ oder banal.« Diese Geschichten kann sich jetzt jeder im Drehrestaurant erzählen lassen.

Artikel vom 26.01.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Olympiapark (weitere Artikel)
Münchner Wochenanzeiger (weitere Artikel)