Jugendleiter des TSV Milbertshofen vom DFB geehrt

Franz Leder im »Club der 100«

Jetzt im »Club der 100«: Franz Leder.	Foto: Privat

Jetzt im »Club der 100«: Franz Leder. Foto: Privat

Milbertshofen · Franz Leder, Fußballjugendleiter beim TSV Milbertshofen, gehört seit letztem Mittwoch zum »Club der 100«, in den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jährlich vorbildliche Vereinsarbeiter aufnimmt.

Der Familienvater und 99 weitere ehrenamtliche »Fußball-Arbeiter« sind vor dem Freundschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande im Rahmen einer Feierstunde in der Gelsenkirchener Arena »AufSchalke« geehrt worden. Die Laudatio dazu hielt DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder.

Mit dabei waren auch die »Alt-Internationalen« Lothar Emmerich, Klaus Fischer, Erwin und Helmut Kremers, Alfred Schmidt und Hans Tilkowski. In der Münchener Nord-Rundschau spricht Franz Leder über die Auszeichnung und den Verein.

Wie ist der DFB auf Sie und Ihre Arbeit aufmerksam geworden? Ich wurde von einigen Leuten aus unserem Verein vorgeschlagen, die meine Arbeit gesehen haben. Das ging dann an den Bayerischen Fußballverband, wo es die »Aktion Ehrenamt« gibt. Und die haben dann dem DFB geschildert, was ich beim TSV Milbertshofen mache, nämlich in erster Linie Jugendarbeit.

Was heißt für Sie ehrenamtlicher Einsatz? Ich mache eigentlich alles. Das geht los beim Organisieren von Turnieren, Pfeifen von Spielen, ich trainiere selbst die A-Jugend... Eigentlich alles, was irgendwie mit Fußball zu tun hat.

Sind solche Auszeichnungen ein Antrieb für ehrenamtliche Arbeit im Verein?

Mich hat’s gefreut, denn ich habe nicht damit gerechnet. Ich mache die Arbeit jetzt fünf, sechs Jahre als Jugendleiter und Trainer, und ich habe nicht erwartet, dass ich mit 45 geehrt werde. Das hat mich schon gefreut, das ist dann auch ein Antrieb. Worauf sind Sie in Ihrem Verein besonders stolz? Darauf, dass wir hinter dem FC Bayern und 1860 in München mittlerweile die drittstärkste Jugendabteilung haben.

Wir haben es geschafft, dass die A-, B- und C-Jugendmannschaften in der Bezirksoberliga spielen. Man kann schon sagen: Im Münchner Norden sind wir absolute Spitze. Was mich persönlich freut, ist, dass es mir gelungen ist, in den letzten Jahren über zehn ehrenamtliche Trainer an den Verein zu binden. Deswegen ist unser fußballerisches Niveau für einen Amateurverein sehr hoch.

Haben Sie ein Vorbild für Ihre Arbeit? Eigentlich nicht, nein. Ich habe »ganz normal« angefangen als Jugendtrainer mit den ganz Kleinen. Das hat mir damals unwahrscheinlich viel gegeben. Ich habe gesehen, wie die Jungs das annehmen, und das Leuchten in den Augen, das hat mich angetrieben. Irgendwann fragten dann die Leute im Verein: ›Jugendleiter, wär das nicht was für dich?‹ Das wollte ich eigentlich erst gar nicht. Ich wollte nur den Trainer machen, denn du hast ja nebenbei noch einen Beruf.

Denken Sie manchmal ans Kürzertreten oder ans Aufhören?

Ans Kürzertreten nicht. Ich hab gesagt: Wenn ich was mache, dann mache ich’s richtig. Aber Aufhören... das ist für mich klar – ich habe immer gesagt: 2005 werde ich als Jugendleiter aufhören, stehe aber als Trainer oder vielleicht als Abteilungsleiter immer noch zur Verfügung. cr

Artikel vom 27.11.2002
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