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Krankenhausreform muss dem Wohl der Patienten dienen
Deutschland · VdK hat klare Grundposition
VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert eine Krankenhausreform zum Wohl der Patienten. Das bisherige System schaffe finanzielle Fehlanreize, bei denen dieses auf der Strecke bleibe. Es ist an rein ökonomischen Kriterien ausgerichtet. Foto: job
Deutschland · "Bei der Krankenhausreform muss das Wohl der Patientinnen und Patienten an erster Stelle stehen und nicht die Finanzen", stellt VdK-Landesvorsitzende und VdK-Präsidentin Verena Bentele zum Auftakt des sozialpolitischen Forums des Sozialverbands VdK Bayern in München klar.
Mit Vertretern aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Krankenkassen, Ärzteschaft und Pflegekräften diskutiert der Sozialverband über die Klinik-Landschaft der Zukunft und wie eine solche Reform aus Sicht aller Betroffenen aussehen muss.
Behandlungsqualität in Deutschland nur im Mittelfeld
"Alle Patientinnen und Patienten müssen Zugang zu einer sicheren und qualitativ hochwertigen Krankenhausversorgung haben", lautet die VdK-Grundposition. Dafür muss an einigen Stellschrauben gedreht werden. Denn trotz hoher Gesundheitsausgaben und großer Klinikdichte führen fehlende Spezialisierung, Erfahrung und Routine dazu, dass Deutschland bei der Behandlungsqualität im OECD-Vergleich nur im Mittelfeld liegt. Das ist umso problematischer, weil andererseits immer höhere Summen in den stationären Gesundheitssektor fließen.
Durch Fallpauschalen bleibt Patientenwohl auf der Strecke
Zudem schafft das aktuelle System finanzielle Fehlanreize, bei denen das Patientenwohl auf der Strecke bleibt. "20 Jahre unter den Bedingungen der Fallpauschalen haben unsere stationäre Versorgung an rein ökonomischen Gesichtspunkten ausgerichtet und Bedarfsgerechtigkeit und Qualität in den Hintergrund treten lassen", kritisiert Verena Bentele. Deshalb seien die Reformbemühungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach grundsätzlich zu begrüßen, auch wenn über die Ausgestaltung diskutiert werden muss, so Bentele. Der Sozialverband VdK fordert auch deutlich mehr Geld und Personal für Sozialdienste, Entlassmanagement und Nachsorge. "Wenn es künftig noch mehr ambulante Eingriffe geben soll, muss eine qualifizierte Begleitung der Patientinnen und Patienten gewährleistet sein, sowohl vor und während des Eingriffs als auch danach", so Bentele.
Appell ergeht an bayerische Politik
Die VdK-Landesvorsitzende fordert die bayerische Staatsregierung auf, bei der Krankenhausreform ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und konstruktiv mitzuarbeiten. Bayern hat im Juni 2023 im Bundesrat das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Krankenhausplanung abgelehnt. Auch das Transparenzgesetz, mit dem Daten zur Behandlungsqualität in Krankenhäusern erfasst werden sollen, musste wegen des Vetos der unionsgeführten Länder erst noch den Vermittlungsausschuss passieren. "Seit einem Jahr wird jetzt diskutiert, und es werden gegenseitig Forderungen erhoben. Aus Sicht der Patientinnen und Patienten und aller Klinikbeschäftigten ist es bedrückend zu sehen, dass es wegen des Parteiengezänks immer noch keinen Plan für eine gute Krankenhausversorgung gibt", sagt Bentele. Sie warnt vor einer Emotionalisierung dieses Themas. Schon jetzt sei dies vielerorts in Bayern angesichts notwendiger Klinikschließungen, -zusammenschlüsse und -umwidmungen zu spüren. Dabei sind konkrete Einzelheiten, wie es mit den 400 bayerischen Klinikstandorten weitergehen wird, noch gar nicht bekannt. "Ich rufe die Politikerinnen und Politiker aller Ebenen zu einer Orientierung an Sachfragen und zu einer guten Kommunikation auf, um den Bürgerinnen und Bürgern die Ängste zu nehmen", sagt sie.
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