Kurfürstliches Obst kaufen – solange der Vorrat reicht

Schloss Oberschleißheim · Seltene Sorten warten

Stolz zeigt Hofgartenleiter Alexander Bauer in der Schleißheimer Obstarche einen Apfel, wie man ihn in keinem Supermarkt findet. Foto: Alexander Bauer/ Schlösserverwaltung

Stolz zeigt Hofgartenleiter Alexander Bauer in der Schleißheimer Obstarche einen Apfel, wie man ihn in keinem Supermarkt findet. Foto: Alexander Bauer/ Schlösserverwaltung

Schloss Oberschleißheim · Fans alter Sorten haben schon lange darauf gewartet: Bald startet der Verkauf in den historischen kurfürstlichen Obstgärten der Schlossanlage – auch bekannt als "Obstarche Schleißheim".

Das liebevoll eingerichtete Hofladerl "Blauer Kurfürst" in der Freisinger-Str. 18 (Einfahrt zur "Kunst und Lustgärtnerei") ist dazu heuer vom 6. Oktober bis zum 17. November immer freitags von 7.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Seltene Apfel- und Birnensorten wie Gloria Mundi, Kuhfuß oder Roter Bellefleur sind es, die dort auf ihre Käufer warten. Alle sind in den Obstgärten der Schleißheimer Schlossanlage gewachsen.

Die Obstgärten sind auch eine Gen-Arche

In den ehemaligen Obstgärten des Kurfürsten Max Emanuel gedeihen weit über hundert historische Apfel-, Birnen- und Zwetschgensorten, die zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert stammen und von denen es nur noch wenige oder gar keine weiteren Exemplare mehr gibt. "Ein gigantischer Geenpool, den wir für die Nachwelt erhalten müssen und der mir besonders am Herzen liegt", sagt Hofgartenleiter Alexander Bauer. Unter den Äpfeln finden sich beispielsweise auch die Damason-Renette, der Zwiebelborsdorfer oder der Rote Stettiner. Bei den Birnen lauten weitere Namen Amanlis Butterbirne oder Deutsche Nationalbergamotte. "Ich kann wirklich nur jedem raten, einmal bei uns vorbeizukommen und zu sehen beziehungsweise zu schmecken, was es – abseits der heute noch gängigen Supermarktsorten – für eine Geschmacksvielfalt gerade bei Äpfeln gibt", empfiehlt Bauer.

Wichtig zu wissen: Der Verkauf des Obstes geht, solange der Vorrat reicht! "Das variiert natürlich von Jahr zu Jahr, genauso wie die Sorten, die wir jeweils anbieten können. Denn nicht jeder Baum trägt jedes Jahr gleich viel. Und dann macht uns natürlich auch zunehmend das Wetter zu schaffen", führt der Hofgartenleiter weiter aus. "Heuer haben wir durch Trockenheit und Hagel beispielsweise bei den frühen Sorten große Einbußen."

Im Blauen Laderl gibts auch "flüssiges Obst"

Die Schloss- und Gartenverwaltung Schleißheim verkauft dieses besondere Obst nicht nur in fester, sondern auch in flüssiger Form – veredelt in der schlosseigenen Brennerei zu den Schleißheimer Schlossbränden. Likören und Edelbrände mit klangvollen Namen wie "Blauer Kurfürst" (ein Zwetschgenschnaps) oder "Eremitentrost" – stehen im Hofladerl zusammen mit Honig aus dem Schlosspark zum Kauf bereit.

Weitere Informationen hierzu findert man im Internet unter der Adresse www.schloesser-schleissheim.de/deutsch/hofgarten/brennerei.htm

Artikel vom 26.09.2023
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